Analyse

Das kleine Emirat Kuwait als wichtiger Vermittler am Golf

Kuwaits neuer Herrscher Sheikh Nawaf al-Ahmed.
Kuwaits neuer Herrscher Sheikh Nawaf al-Ahmed.REUTERS
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Der verstorbene Emir hatte Kuwait sicher durch die Wirren der Golfregion gesteuert. Auch unter dem neuen Herrscher Sheikh Nawaf al-Ahmed wird das Land den außenpolitischen Kurs beibehalten.

Es gibt wohl kaum jemanden, auf den der Begriff „Elder Statesman“ in der arabischen Welt besser passte, als auf den diese Woche mit 91 Jahren verstorbenen Emir von Kuwait. Sheikh Sabah al-Ahmed al-Sabah hatte sein von Ölreichtum gesegnetes Golf-Emirat seit 2006 geführt. Zuvor war er ein halbes Jahrhundert lang der Außenminister des Landes. Als er 1963 das Amt des obersten Diplomaten antrat, saß in Deutschland noch Konrad Adenauer im Kanzleramt, in Österreich Alfons Gorbach. Ein Grund, warum er auch als der „Dekan arabischer Diplomatie“ bezeichnet wurde. Mit seinem Nachfolger, seinem 83-jährigen Halbbruder Sheikh Nawaf al-Ahmed, werden keine großen Brüche zu erwarten sein.

Diplomatisches Gespür

Zumindest, was die regionale Politik angeht, ist das auch gut so. Denn Kuwait ist ein Land, das mitten in der Golf-Konfliktregion um Ausgleich bemüht ist. Gelernt haben die Kuwaitis dieses Handwerk vor 30 Jahren, als Iraks Truppen ihr Land überfielen und eine US-Invasion und den Golfkrieg 1991 auslösten. Nach Kuwaits Befreiung verbesserten sie mit viel diplomatischem Gespür die Beziehungen zu den arabischen Ländern, die sich auf die Seite von Iraks Diktator Saddam Husseins gestellt hatten.

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