Morgenglosse

Song zur Gurgelstudie: „Ja, das Gurgeln macht Spaß“

(c) Bildungsministerium
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Das Bildungsministerium hat einen „Song zur ,Gurgelstudie'" veröffentlicht. Die Melodie allerdings, die ist nach sechs Monaten Pandemie schon etwas fad.

Selbst wenn in der Bundeshymne die „Jubelchöre“ erst in der dritten Strophe vorkommen: Österreicher singen gern, im Chor, in Fernsehshows („Die große Chance der Chöre“), nach Feierabend sowieso, die Kärntner glauben sogar, „der Herrgott hat gsungan, wie er die Kärntner hat gmacht“. Kein Wunder, dass man hierzulande selbst beim Gurgeln singt. Oder summt. Das Bildungsministerium hat auf Youtube einen eigenen „Song zur ,Gurgelstudie'" veröffentlicht, mit dem animierenden Titel „Wir gurgeln mit!“

Das Lied soll Kinder und Jugendliche offenbar dazu anregen, bei der breit angelegten Gurgelstudie in den Schulen lange genug zu gurgeln. Das erklärt auch die motivierenden Worte, die man immer wieder hört: „Du machst das toll!“ Danke! Die Melodie ist nicht neu, hier wurde „Happy Birthday“ neu betextet: „Wir gurgeln im Takt. Wir gurgeln oben, wie gurgeln unten. Ja, das Gurgeln macht Spaß.“ Dieser Zeilen werden dann in verschiedenen Sprache gesungen, man erfährt so auch, dass gurgeln auf Englisch gurgle heißt. Bildungs-Nebeneffekt quasi.

Das „Happy Birthday“ allerdings, das kennt man schon zur Genüge. In der Frühzeit der Corona-Pandemie hieß es, dass man mindestens zwei „Happy Birthday“ lang seine Hände gründlich waschen müsse, wenn man bei der Handhygiene alles richtig machen wolle. Mit Seife und allem natürlich.

Ein bisschen musikalische Abwechslung wäre gut, dachte sich auch der Entwickler William Gibson aus Großbritannien (die Beatles, Rolling Stones! Sehr musikalisches Land). Er hat bereits im März eine Website entworfen, die für Abwechslung sorgen soll: Dort kann man einen Wunschsong eingeben, dann spuckt ein Generator ein druckfähiges Papier mit Anweisungen zum Händewaschen und den Lyrics dazu aus – damit man weiß, bis zu welcher Zeile man waschen muss.

Manche Songs eignen sich besser für pandemiebedingte Waschrituale als andere. Bei „Live if life“ von Opus endet der ideale Waschvorgange nach „Don't think about the rest“. Streng genommen kein guter Satz für so eine globale Pandemie, wo man doch „aufeinander schauen“ soll. Vielleicht eignet sich der Klassiker der österreichischen Popgeschichte ja eher zum Gurgeln. Nach eineinhalb Minuten heißt es (wenn man mit dem „Na, na, na, na-na“-Chorteil anfängt): „Come on, stand up and dance!“ Nur bitte nicht verschlucken.

(c) washyourlyrics.com


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