Quergeschrieben

Wenn die Stadt versagt, wieso nicht Amazon die Corona-Jagd überlassen

Das kann heiter werden: Die Stadt Wien, die nicht einmal rechtzeitig ein paar Hundert Corona-Tracker anstellen kann, beteiligt sich jetzt an Privatunternehmen.

Dass die öffentlichen Hände manchmal danebengreifen, wenn es um das Management einer Krise wie der aktuellen geht, muss man bis zu einem gewissen Grad tolerieren: Wer sehr schnell sehr schwierige Entscheidungen auf Basis einer wackeligen Datenlage zu treffen hat, macht zwangsweise Fehler.

Und trotzdem greift man sich an den Kopf, wenn man Ende September vernehmen muss, dass die Stadt Wien, aber auch andere Bundesländer nun anfangen – anfangen! – Hunderte von sogenannten Corona-Trackern zu requirieren. Also Personen, die in mühsamer Detektivarbeit recherchieren, wen positiv Getestete getroffen haben, um Infektionsketten nachvollziehen und die Verbreitung des Virus hemmen zu können.

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Wirklich alle Experten sind sich einig, dass das Zurückverfolgen der Übertragungswege essenziell für die Bekämpfung des Virus ist, deutlich wichtiger als die eine oder andere durchaus umstrittene Maßnahme. Nun war aber auch seit Beginn der Lockerungen bekannt, dass der Herbst eine schwierige Phase werden wird, mit steigenden Fallzahlen und steigenden Anforderungen an die Managementkapazitäten der Corona-Jäger. Dass mit Sommerende dafür Hunderte zusätzliche Mitarbeiter notwendig sein werden, musste spätestens im Juni selbst einem Ferialpraktikanten im Rathaus klar gewesen sein.

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