Kulturbetrieb

Das Museum wird zum Entrepreneur

(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Die großen Wiener Museen finanzieren sich zum großen Teil selbst und sind Besuchermagneten. Im internationalen Vergleich gibt es aber noch Aufholbedarf, wie eine Studie zeigt.

Wien. Als vor 14 Jahren erstmals eine Studie über die Finanzkraft der großen Wiener Museen vorlag, rümpften viele im Kulturbetrieb die Nase. Man dürfe die Kunst nicht dem Markt opfern, hieß es. Dass Museen vorwiegend mit Steuergeld finanziert werden, war de facto nicht nur eine Selbstverständlichkeit sondern auch wünschenswert.

„In den vergangenen Jahren hat sich aber viel getan“, sagt Stefan Höffinger. Die großen heimischen Museen haben nicht nur die Besucherzahlen massiv gesteigert, sondern vor allem auch ihre Finanzkraft. Bestes Beispiel ist das Kunsthistorische Museum (KHM). Steuerte der Staat 2006 noch 61 Prozent des Budgets bei, so lag die Eigenfinanzierung im Vorjahr bereits bei mehr als 50 Prozent. Belvedere und Albertina finanzieren sich zu fast drei Viertel selbst. Was die Finanzen betrifft, ist der internationale Anschluss gelungen. „Für die europäische Champions-League reicht es aber noch nicht“, sagt Höffinger.

Obwohl KHM und Belvedere im Vorjahr jeweils 1,7 Millionen Besucher zählten, die Eintritte seit 2012 um 29 bzw. 51 Prozent stiegen, sind sie von den 20 meistbesuchten Museen Europas noch weit entfernt. Die Albertina verzeichnete im selben Zeitraum ein Besucherplus von 61 Prozent und hatte voriges Jahr mehr als eine Million Gäste. Zum Vergleich: Der Louvre in Paris, das größte Museum der Welt, hatte 9,6 Millionen Besucher. Die Nummer 20 in Europa, das Van Gogh-Museum in Amsterdam, besuchten immerhin 2,2 Millionen Menschen.

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