Covid-19

Sie sind keine Impfgegner, aber ...

Der Wiener Spitzenkandidat Dominik Nepp (l.) überlegt noch, ob er sich impfen lässt. Bundes-FPÖ-Chef Norbert Hofer tut es nicht. Wieso setzen sie auf das Thema?
Der Wiener Spitzenkandidat Dominik Nepp (l.) überlegt noch, ob er sich impfen lässt. Bundes-FPÖ-Chef Norbert Hofer tut es nicht. Wieso setzen sie auf das Thema?APA/HERBERT PFARRHOFER
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Norbert Hofer will sich nicht impfen lassen, Dominik Nepp vielleicht. Und Heinz-Christian Strache geht einen Schritt weiter. Warum? Über das Verhältnis von Impfen und (Rechts-)Populisten.

Heinz-Christian Strache sagte es mit voller Überzeugung. Als wäre es Allgemeinwissen, nicht ein mögliches Spiel mit einer wissenschaftlich widerlegten Theorie aus fragwürdigen Kreisen: „Wenn es einen Impfstoff gibt, der eine gentechnische Veränderung beinhaltet, wie alle Experten bereits mitteilen“, werde er sich nicht gegen Corona impfen lassen. Der Satz fiel in der „Klartext“-Elefantenrunde auf ORF III, es hörten Strache also nicht nur seine politischen Konkurrenten für die Wien-Wahl zu. Sondern auch ein breites Publikum. Später machte Strache auf seiner Facebook-Seite Werbung für die Diskussion.

Diese sogenannte Information, die angeblich alle Experten mitteilen, ist nachweislich falsch - wenn die gentechnische Veränderung beim Menschen gemeint ist. Bei der Herstellung des Impfstoffs kann Gentechnik angewandt werden. Das ist auch nichts Schlechtes, auch wenn man in Österreich Negatives mit dem Begriff Gentechnik verbindet. Aber: Bei Personen löst der Impfstoff eine solche Veränderung nicht aus, wie man nach Straches Äußerung meinen könnte. Auch die Faktenchecker der Nachrichtenagentur Reuters sind der Theorie nachgegangen. Die Falschangaben verbreiteten sich in rechten Kreisen. Zunächst über ein (mittlerweile gelöschtes) YouTube-Video. Nun spielt ein Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl damit.

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