Klassik

Beethovens volle Dramatik, „tränenlos“

Herbert Blomstedt dirigiert dieser Tage mehrmals die „Eroica“ im philharmonischen Konzert.

Statt Beethovens Vierter und Carl Nielsens Fünfter wählte Herbert Blomstedt für sein philharmonisches Konzert aus gegebenem Anlass ein reines Beethoven-Programm, wie es die Philharmoniker jüngst in Grafenegg unter Franz Welser-Möst spannungsvoll präsentiert hatten: dritte Leonoren-Ouvertüre und „Eroica“.

Blomstedt hat die Beethoven-Symphonien zuletzt vor einem knappen Jahrzehnt mit dem Leipziger Gewandhausorchester eingespielt. Seinem hier gezeigten Beethoven-Ideal ist der Nestor der gegenwärtigen Dirigentenprominenz treu geblieben. Selbst wenn er bei der „Eroica“ für die beiden Ecksätze ziemlich rasche Tempi wählte, wirkte nichts verhetzt. Stets blieb genügend Raum für eine natürliche Entfaltung des melodischen Lineaments und zum Setzen der wesentlichen Akzente. Zuweilen hätte man sich eine differenziertere Dynamik, ein deutlicheres Eingehen auf Details vorstellen können. Aber Blomstedts Blick zielte weniger auf Einzelheiten, mehr auf das Ganze – die Seele der Symphonie, wie er in seinem kurzen Statement im Programmheft unmissverständlich darlegte.

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