Interview

Western-Union-Chef Ersek: „100 Euro sind in Afrika viel mehr Geld“

„Das Zusammenwachsen der Welt kann nicht mehr gestoppt werden“, sagt Hikmet Ersek (l.) im Gespräch mit „Presse“-Redakteur Jakob Zirm.
„Das Zusammenwachsen der Welt kann nicht mehr gestoppt werden“, sagt Hikmet Ersek (l.) im Gespräch mit „Presse“-Redakteur Jakob Zirm.(c) Caio Kauffmann
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Die Coronakrise hat die Rücküberweisungen von Migranten in ihre Heimatländer nur kurzfristig gedämpft, sagt Western-Union-Chef Hikmet Ersek. Ein wirkliches Zurückdrehen der Globalisierung ist seiner Meinung nach nicht möglich.

Das Coronavirus hat die globale Wirtschaft heuer in eine Krise von bis dahin nicht gekanntem Ausmaß geworfen. Welche Auswirkungen hatte das auf den internationalen Geldverkehr?

Hikmet Ersek: Überraschenderweise ist alles sehr stabil geblieben. Während der verschiedenen Lockdowns gab es im März und April kurz einen Schock. Aber sobald das vorbei war, hat sich die Situation wieder schnell erholt. Vor allem bei den digitalen Überweisungen per Smartphone hatten wir sogar Zuwächse von bis zu 50 Prozent. Da viele unserer Kunden nun nicht mehr in ihre Herkunftsländer reisen können, ist das Versenden von Geld zum Teil sogar noch wichtiger geworden. Und angesichts der Krise vertrauen sie auch verstärkt uns, weil Western Union mit seiner 170-jährigen Geschichte eine starke, vertrauenerweckende Marke hat.


Sie klingen viel positiver als etwa die Weltbank, die bei den sogenannten Remittances – also Rücküberweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer – für heuer ein Minus von bis zu 40 Prozent prognostiziert.

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