Lokalkritik

Unter 20 Euro: Ihana

(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Ein finnisches Café im Karmeliterviertel, das Snacks wie Smørrebrød und Karjalanpiirakka anbietet – das Ihana ist ein kleiner Ausflug in die finnische Küche.

Auf einer Liste mit den Ländern, die für ihre Küche besonders berühmt sind, zeigt Finnland keinen besonders starken Zug auf die vordersten Plätze. Muss es aber auch gar nicht. Kulinarische Massenware, die man überall auf der Welt bekommt, gibt es ohnehin zuhauf. Finnische Küche muss man sich, so wie das Land selbst auch, erst einmal erschließen. Nicht, dass die Küche so exotisch wäre, aber im Gegensatz zu Pizza, Gyros & Co. wird sie einem halt nicht an jeder Ecke ins Blickfeld geschleudert. Auch das Ihana wird daran nichts ändern, denn das kleine finnische Lokal im Karmeliterviertel ist alles andere als marktschreierisch schrill. Sondern dezent und zurückhaltend. Finnisch eben. Der Name selbst bedeutet auf Deutsch übrigens „wunderbar“. Und ja, da ist was dran.

Wer je in Finnland gewesen ist, wird wohl Karjalanpiirakka (2,50 Euro) zu schätzen gelernt haben. Diese karelische Pirogge, eine Teigtasche gefüllt mit Milchreis, ist eine der markantesten Speisen des Landes. Serviert wird sie gern auch mit Munavoi (Eibutter), einer Mischung aus Butter und Eierstücken. Und ja, im Ihana schmecken sie so, wie sie sollen. Dazu eine Hauslimo (Preiselbeer, 4,20 Euro) und der kleine Hunger ist weg. Apropos Hunger, das Lokal bietet keine großen Speisen an, eher Snacks. Etwa diverse Sorten Smørrebrød (quasi der schwedische Name für Sandwich, auf Finnisch würde man Voileipä sagen, die wörtliche Übersetzung ist in beiden Fällen Butterbrot), etwa mit Räucherlachs und Frischkäse (7,50 Euro) oder mit Shrimps, Dill und Crème fraîche (6,50 Euro). Danach zum Kaffee muss es Korvapuusti (2,50 Euro) sein, die legendäre skandinavische Zimtschnecke. Wer dann noch Lust auf ein Lakritzzuckerl hat, kann noch ein Turkin Pippuri (1 Euro) ordern – die Variante als Likör, den berühmten Salmiakki, gibt es allerdings noch nicht. Allerdings sei sie schon öfter danach gefragt worden, erzählt Lokalbesitzerin Hanna Yrjölä. Vielleicht gibt es ihn also schon beim nächsten Besuch. Und klar, das war nicht der letzte.

Ihana, Kleine Pfarrgasse 3/1, 1020 Wien, Di–Sa 9–21, So 10–15 Uhr, www.ihanainwien.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2020)

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