Interview

Oliver Stone: „Man hat mich vergessen“

Regisseur Oliver Stone lässt sein Leben Revue passieren: Während der gleichaltrige Steven Spielberg noch aktiv ist, hat er genug von Hollywood.
Regisseur Oliver Stone lässt sein Leben Revue passieren: Während der gleichaltrige Steven Spielberg noch aktiv ist, hat er genug von Hollywood.(c) NurPhoto via Getty Images
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Um den Kultfilmemacher Oliver Stone ist es mittlerweile recht ruhig geworden. Der 74-Jährige über seine buddhistische Lebensweise und seine Autobiografie, „Chasing the Light“, die im Oktober auch auf Deutsch erscheint.

Es gab Zeiten, da war Hollywood ohne den dreifachen Oscar-Preisträger Oliver Stone undenkbar. Längst hat der Macher von Kultfilmen wie „Platoon“ oder „JFK“ einen Gang zurückgeschaltet. Dafür nimmt sich der 74-Jährige Zeit, sein Leben in seiner Autobiografie „Chasing the Light“ neu zu betrachten. Obwohl er desillusioniert wirkt, scheint er ganz in sich zu ruhen.

Sie schildern in Ihrer Autobiografie viele Momente von Schmerz und Enttäuschung – von der Scheidung Ihrer Eltern bis zu den schwierigen Zeiten in Hollywood. Warum tun Sie sich so etwas an?

Oliver Stone: Um mein Leben zu bestehen. Ich studiere den Buddhismus, und speziell für einen Buddhisten ist es wichtig, in seinem Leben zurückzugehen und noch einmal diese Erfahrung zu machen. Ich hinterfrage meine Erlebnisse: Was ist da wirklich passiert? Habe ich manches falsch aufgefasst? Habe ich es zu persönlich genommen? Wenn du das alles zum ersten Mal durchmachst, dann steckst du mittendrin im Fluss der Ereignisse und hast keine Distanz. Filme wie mein Regiedebüt, „Die Hand“, oder „Scarface“, für den ich das Drehbuch schrieb, hatten alle ihre Probleme, und was da geschah, hat wehgetan. Aber wenn du in deine Biografie eintauchst, dann machst du nichts anderes als jeder Autor. Die meisten schreiben nur über ihr Leben. Das kann ich jedem empfehlen.

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