Kommentar

Papst Franziskus, ein Träumer

Franziskus: Träumen wir von einer einzigen Menschheit, wie Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt
Franziskus: Träumen wir von einer einzigen Menschheit, wie Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergtimago images/ZUMA Wire
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Die letzte Weltautorität redet der Menschheit in seinem am Sonntag veröffentlichten großen Lehrschreiben ins Gewissen. Er fordert einen Dialog über eine neue Art der Politik und des Wirtschaftens nach der  Pandemie.

„Wie wichtig ist es, gemeinsam zu träumen! Träumen wir von einer einzigen Menschheit, wie Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt.“ Diesen Traum entfaltet Papst Franziskus in seiner von ihm selbst als Sozialenzyklika bezeichneten dritten großen Lehrschreiben in acht Kapiteln auf 82 Seiten. Absichtsvoll hat er es am Gedenktag des Heiligen Franziskus der Öffentlichkeit vorgelegt. Mit gehörigem Understatement  - unter Verzicht auf seine ihm in der katholischen Kirche eingeräumte oberste Lehrautorität? - legt er einen, wie er schreibt, „demütigen Beitrag zum Nachdenken“ vor.

Er wirbt darin um nichts Geringeres als für die Überwindung eines „aggressiven Nationalismus“, auch einer Globalisierung der Wirtschaft, die die Stärkeren begünstige. Sein Ziel: ein freimütiger, echter Dialog über das Entwickeln einer offenen Gesellschaft in Richtung einer politischen Ordnung, deren „Seele die gesellschaftliche Nächstenliebe“ ist. Die Würde jedes Menschen steht für ihn dabei im Mittelpunkt. Nach der Covid-19-Pandemie so weiter zu machen wie bisher ist für Franziskus ein „Holzweg“, wie er es wörtlich formuliert.

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