Laut Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts marschiert die Wiener SPÖ in Richtung absoluter Mehrheit. Das eröffnet einige Fragen – selbst wenn die Umfrage aus dem ÖVP-Umfeld kommt.
Wien. Der Hauptgegner von Bürgermeister Michael Ludwig ist förmlich zerbröselt. Damit fällt bei der Wien-Wahl am 11. Oktober das traditionell ausgerufene „Duell um Wien“ aus – in Umfragen liegen die Freiheitlichen nach einer Serie von Skandalen nur mehr bei etwa neun Prozent – man ist diesmal sozusagen nicht satisfaktionsfähig.
Bedeutet das nun freie Bahn für die Wiener SPÖ? In ÖVP-Kreisen wird aktuell eindringlich vor einer absoluten Mehrheit der SPÖ gewarnt. Dazu gibt es eine erste Umfrage, die ein derartiges Szenario zeichnet – auch wenn es sich um eine ÖVP-Umfrage handelt. Damit stellen sich im Finale des Wiener Wahlkampfs einige Fragen:
1. Wie nah ist die Wiener SPÖ einer absoluten Mehrheit?
Die Umfrage des Meinungsforschers Franz Sommer (Demox Research), der regelmäßig Umfragen für die ÖVP macht, zeichnet folgendes Bild: Die SPÖ klettert auf 43 bis 44 Prozent – wenn der Trend anhält, gerät eine absolute Mandatsmehrheit in Griffweite, wurde erklärt. Danach folgen ÖVP (15 bis 16 Prozent), die Grünen (14 Prozent), FPÖ (11 bis 12 Prozent), Neos (sieben Prozent) und das Team HC Strache (fünf bis sechs Prozent). Von dieser Meinungsumfrage ist Eva Zeglovits von Ifes, das als SPÖ-nahe gilt, irritiert. „Die ÖVP ist in dieser Umfrage sicher zu niedrig bewertet.“ Eigene Umfragedaten möchte sie nicht bekannt geben. Sie verweist vielmehr auf die Umfrage des Fernsehsenders ATV und der Gratiszeitung „Heute“: „Die haben kein strategisches Interesse, jemanden zu über- oder unterschätzen“, meint Zeglovits: „Die haben eine gute Methode, das wird ein gutes Bild sein.“