Quergeschrieben

„Unser Wiener Gemeindebau in unseren eigenen festen Händen!“

Bei der Vergabe von Sozialwohnungen blühen Vetternwirtschaft und fragwürdige Vergaben. Eine Unkultur ist entstanden. Doch Unrechtsbewusstsein gibt es nicht.

„Leistbarer Wohnraum“ zählt auch bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl zum Wahlprogramm der SPÖ Wien. Seit mehr als 100 Jahren ist die Sozialdemokratie in Wien dominierende Kraft und hat im Sozialbereich durchaus viel bewegt. Leider ist in dieser Zeit ununterbrochener Machtfülle auch ein immer undurchsichtigerer Filz entstanden. Er setzt sich zusammen aus Vetternwirtschaft, Vorteilnahme sowie familiären und freundschaftlichen Netzwerken – von der Politspitze bis zum kleinen Magistratsbediensteten. Allen gemein ist, dass sie dazu neigen, die Stadt, ihre Betriebe und die auf Steuerzahlerkosten gebotenen Wohltaten nach Kräften zu nutzen und auszunutzen. Es ist eine Unkultur entstanden mit einem geschlossenen System von Profiteuren.

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Besonders augenfällig ist das im Bereich des sozialen Wohnbaus. In Wien sind 220.000 Wohnungen im Eigentum der Stadt Wien, jeder vierte Wiener lebt im Gemeindebau, Tendenz steigend. Ein internationaler Rekord. Da stellt sich die Frage, ob es in dieser eher wohlhabenden Stadt tatsächlich so viele arme Menschen gibt. Wer wohnt eigentlich im Gemeindebau?

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