Hundert Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung sind auch die Grenzen in den Köpfen gefallen. Ein geglücktes Zusammenspiel von Nationalstaat und EU.
Das Erste, was man früher von Jugoslawien sah, waren grimmige Grenzbeamte auf dem Loiblpass. Jugoslawien war eine kommunistische Diktatur mit gewissen Freiheiten. Außer für Regimegegner und in Ungnade Gefallene, die etwa auf der Gefängnisinsel Goli Otok weggesperrt waren. Heute steht auf dem Loiblpass kein grimmiger Grenzbeamter mehr. Es steht dort überhaupt keiner mehr. Die Kärntner fahren durch – zum Einkaufen nach Laibach, zum Essen nach Piran,
Entspanntes Alpe-Adria-Flair, als ob es nie Spannungen gegeben hätte. Und all das auch rückgekoppelt auf das eigene Land, das Zusammenleben zwischen deutschsprachiger Mehrheit und slowenischsprachiger Minderheit.