Wien-Wahl

Von McKinsey zu Kurz: Der Kandidat des Kanzleramts

Eugénie Sophie
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Er ist der Vize-Kabinettschef und Wirtschaftsexperte des Kanzlers: Nun kandidiert Markus Gstöttner (34) bei der Wien-Wahl.

Die Vita ist durchaus beeindruckend, vor allem der weltläufige Teil: Schottengymnasium in Wien, Wirtschaftsstudium an der London School of Economics, Schwerpunkt Entwicklungsökonomie, zwischendurch wissenschaftliche Projekte in Indien und Bangladesch, danach wieder in London beim Unternehmensberater McKinsey, dann ein halbes Jahr in Pakistan, wieder zurück zu McKinsey, unter anderem im Private Equity Bereich, später zwei Jahre im Libanon, unter anderen engagiert bei einem Schulprojekt, dann Gründung eines Bio-Tech-Start – und letztlich ins Kanzleramt nach Wien. Seit Jänner 2019 ist Markus Gstöttner dort stellvertretender Kabinettschef und der Wirtschaftsexperte im Stab von Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Im Jahre 2013 hatte er erstmals bei Kurz angeklopft und wollte mitarbeiten. Den Kontakt vermittelt hatte Bernhard Bonelli, heute Kabinettschef im Kanzleramt, den Gstöttner über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt hatte. Und diese Episode erzählt sowohl etwas über Gstöttner als auch über Kurz. Über Gstöttners Zug zum Tor und über Kurz' Vorsicht. Gstöttner wollte unbedingt mit dabei sein, ein Teil des Teams von Sebastian Kurz. Doch Kurz, der sich damals (wie heute) am liebsten mit Menschen umgibt, die er kennt, denen er schon länger vertraut, ließ Gstöttner trotz dessen damals schon beeindruckenden Lebenlaufs einmal zappeln – und warten. Im Wahlkampf 2017 war Gstöttner dann aber mit dabei – und zog mit Kurz ins Kanzleramt ein. Zuerst als wirtschaftspolitischer Berater, nun eben auch als Vize-Kabinettschef.

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