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Wissenschaft fit für die Zukunft: Der niederösterreichische „Wissenschaf[f]t Zukunft Preis“ 2020

(c) Klaus Ranger
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Der „Wissenschaf[f]t Zukunft Preis“ stellt qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeiten von jungen Menschen in den Vordergrund, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen.

Dabei dürfen die Autorinnen und Autoren von Master- und Diplomarbeiten nicht älter als 28 Jahre, jene von Dissertationen nicht älter als 35 Jahre sein. Zugelassen waren auch Vorwissenschaftliche Abschlussarbeiten bzw. Diplomarbeiten aus den Schuljahren 2018/19 und 2019/20. Weitere Kriterien zur Einreichung: Ein nachvollziehbarer Bezug zu Niederösterreich und zum thematischen Schwerpunkt „Aus- und Weiterbildung“  sowie die Beurteilung mit „Gut“ oder „Sehr gut“.

Die gläserne Karrieredecke für Frauen

Frauen sind in Top-Positionen – ob im gehobenen Management oder an Universitäten und in der Politik – noch immer eine Seltenheit. Obwohl weitläufig seit Jahrzehnten bekannt, ändert sich nur wenig. Vier junge Forscherinnen – Nicole Amberg, Angela Bitto-Nemling, Lisa Cichocki und Melissa Stouffer – nahmen vor allem den naturwissenschaftlich-technischen, akademischen Bereich unter die Lupe. Hier ist der Anteil an Professorinnen besonders gering.

Die vier Autorinnen wurden in der Kategorie „Call for Concept“ für ihre „STEM fatale Initiative“ ausgezeichnet: Durch Vernetzung und Mentoring soll Frauen auf wissenschaftlichen Pfaden weitergeholfen werden. Was beeinflusst die Karrieren von Wissenschafterinnen positiv oder negativ? Aus den Erkenntnissen lassen sich Strategien und Maßnahmen ableiten, die die Anzahl an Frauen in gehobenen akademischen Positionen erhöhen. Die Konsequenzen des Projekts reichen weit über die Landesgrenzen hinaus und unterstreichen das Veränderungspotential.

Ein weiteres ausgezeichnetes „Call for Concept“-Projekt unter dem Titel „Wood Be Better“ möchte Schülerinnen und Schüler mit drei „Science to Go“-Konzepten die Ressource Holz näherbringen. Ziel des Projektes ist es, unter anderem, das Interesse an einer Berufswahl im Bereich Holz zu wecken. 

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Medikamente und Drogen in Fischen

Francesca Kastner und Lea Klatzl haben im Juni 2020 an der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal maturiert. Ihre Diplomarbeit beschäftigt sich mit einem bekannten und besonders ökologisch relevanten Thema: Medikamenten- und Drogenrückstände im Abwasser. Die pharmazeutischen und psychoaktiven Substanzen gelangen in Seen und Flüsse, wo sie die Gesundheit der Fische beeinträchtigen. Die beiden Jungforscherinnen untersuchten in Zusammenarbeit mit der Südböhmischen Universität Budweis vor allem die Lebern und die Herzen von Fischen. Mittels regelmäßig entnommener Proben wurden Schäden in den Organen nachgewiesen und dargestellt. Die so entstandenen Unterlagen sollen zudem einen Beitrag zur Suchtmittelprävention leisten. Erwähnenswert: Die beiden jungen Forscherinnen verfassten ihre Diplomarbeit in englischer Sprache unter dem Titel „Effects of Psychoactive Substances on the Organs of Fish“, um ein internationales Publikum zu erreichen.

Spannend ist auch das zweite ausgezeichnete Projekt in der Kategorie „Vorwissenschaftliche Arbeiten/Diplomarbeiten“. Ehemalige Schülerinnen und Schüler der Tourismusschulen HLF Krems rückten eines der größten Kriegsgefangenenlager des Dritten Reichs, „Stalag XVII B“ in Krems-Gneixendorf, in den Fokus ihrer Arbeit.

Mit dem heurigen thematischen Schwerpunkt „Aus- und Weiterbildung“ unterstreicht man besonders die Bedeutung von stetigem Lernen, das im Idealfall ein Leben lang andauert. Der Fokus liegt auf der Schul- und Erstausbildungsphase von Kindern und Jugendlichen. Der „Wissenschaf[f]t Zukunft Preis“ wird jährlich von der NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) vergeben. Seit 2016 werden mit dem Preis jene Arbeiten aus Wissenschaftsdisziplinen ausgezeichnet, die in den Themenbereichen des FTI-Programms (Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramm) für das Bundesland Niederösterreich festgelegt sind.

Im kommenden Jahr steht der „Wissenschaf[f]t Zukunft Preis“ dann unter dem Motto „Klimawandel und Klimagerechtigkeit“.

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