Rückzug

K+S verkauft Salzgeschäft in Amerika für 3,2 Milliarden Dollar

Deutscher Konzern dreht Expansion in Übersee zurück und will Schuldenberg um mehr als zwei Milliarden Euro abbauen.

Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S dreht seine Expansion in Amerika zurück und will damit die milliardenschwere Verschuldung abbauen. Der deutsche Konzern verkauft sein Salz-Geschäft in Nord- und Südamerika um die Marke Morton Salt für 3,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 2,7 Milliarden Euro) in bar an den US-Konzern Stone Canyon Industries, wie K+S am späten Montagabend bestätigte.

Die Industrie-Holding Stone Canyon hatte erst im Frühjahr den US-Salzriesen Kissner gekauft. Die K+S-Aktie hatte am Montag auf die Bekanntgabe fortgeschrittener Verhandlungen bereits mit einem Kurssprung um mehr als 14 Prozent auf 6,98 Euro reagiert.

K+S nimmt mit dem Verkauf etwa doppelt so viel Geld ein als der ehemalige Dax-Konzern noch an der Börse wert ist. Das Unternehmen ächzt unter seiner Schuldenlast von mehr als drei Milliarden Euro. "Mit dem Verkauf unseres amerikanischen Salzgeschäfts machen wir einen Riesenschritt beim Abbau der Verschuldung", sagte Vorstandschef Burkhard Lohr. K+S werde die Verbindlichkeiten nun sogar um deutlich mehr als die geplanten zwei Milliarden drücken können. "Wir schaffen damit eine solide finanzielle Basis für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens", sagte Lohr.

Der bisher weltgrößte Salzproduzent K+S hatte im März angekündigt, sein Salzgeschäft in Nord- und Südamerika komplett abgeben zu wollen. K+S war mit der Übernahme des größten südamerikanischen Salzproduzenten Sociedad Punta de Lobos (SPL) 2006 und der US-Firma Morton Salt 2009 zur weltweiten Nummer eins in dem Geschäft aufgestiegen. Übrig bleiben soll nun nur das viel kleinere Salzgeschäft in Europa, das zuletzt auf einen Umsatz von 400 Millionen Euro kam. Das amerikanische Geschäft stand zuletzt für einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 230 Millionen.

Der Verkauf ermöglicht K+S Einsparungen in der Verwaltung, deren jährliche Kosten um 60 Millionen Euro sinken sollen. Der Konzern will auf das Geschäft mit mineralischen Düngemitteln und teureren Spezialdüngern konzentrieren. Damit wolle man auch dann positive Mittelzuflüsse erwirtschaften, wenn der Kali-Preis niedrig und die Nachfrage nach Auftausalz in milden Wintern in Deutschland gering ist.

(APA/Reuters)

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