Am Freitag verbesserte Regen die Luft in der russischen Hauptstadt, am Sonntag hatte der Smog erneut die Oberhand. Das Gesamtausmaß der Waldbrände konnte aber verringert werden.
Giftiger Rauch aus den 16 Wald- und Torfbränden rund um Moskau haben die dicke Luft in der größten Stadt Europas am Sonntag wieder verschlimmert. Nachdem am Freitag Regen die Luft gereinigt und abgekühlt hatte, stöhnten die Bewohner der Zehn-Millionen-Metropole am Sonntag erneut unter dem Smog. Landesweit konnten die Feuerwehrleute aber das Gesamtausmaß der Waldbrände eindämmen.
"Ich dachte, dieser Alptraum ist vorüber. Doch jetzt geht es schon wieder los", sagte der 28 Jahre alte Moskauer Michail Talalichin. Ein wenig Hoffnung macht den Einwohnern der Hauptstadt die Vorhersage des Wetterdienstes, dass Wind den Smog bis zum morgigen Montag größtenteils davonblasen sollte. Derzeit liegt die Konzentration des giftigen Kohlenmonoxids in der Hauptstadt um mehr als das Fünffache über dem Normalwert, wie der Meteorologe Alexej Popikow der Nachrichtenagentur AP sagte.
Insgesamt loderten am Sonntag landesweit noch Brände auf 53.000 Hektar, wie die Nachrichtenagentur ITAR-Tass unter Berufung auf das Ministerium für Notlagen berichtete. Seit Samstag habe sich die Brandfläche damit um 3.000 Hektar verringert.
Besonders gefährdet war nach Angaben des Ministeriums vom Samstag die zentrale Region Nischni Nowgorod. Außerdem wurde die Atomforschungsanlage Sarow 480 Kilometer östlich von Moskau erneut von einem sich schnell ausbreitenden Waldbrand bedroht. Die Feuerwehren baten um Verstärkung aus umliegenden Gegenden. In der Atomanlage befindet sich Gefahrgut, das nach einem früheren Waldbrand zunächst fortgeschafft, nach einer scheinbaren Beruhigung der Lage aber wieder zurückgebracht worden war. Gespannt war die Lage am Sonntag auch im Nordwesten des Landes und in der Region Swerdlowsk.
Die seit drei Wochen wütenden Brände haben schon mehr als 50 Menschen das Leben gekostet. Über 2000 Häuser wurden ein Raub der Flammen.
(Ag.)