US-Wahl

Wie Trump das Blatt wenden will

Der Präsident ist wieder im Wahlkampfmodus, er inszeniert seine Erkrankung. Nächste Woche will er auf Tour gehen, in der TV-Debatte mit Joe Biden wittert er eine weitere Chance.

Die Inszenierung rund um Donald Trumps Entlassung aus dem Militärkrankenhaus Walter Reed lieferte nur einen Vorgeschmack. Der US-Präsident versuchte sich als starker Mann zu präsentieren, den nichts, schon gar nicht das Coronavirus, in die Knie zwingen kann. Er ballte die Faust, blickte entschlossen in die Kameras und stellte sicher, dass er für den Fototermin am Balkon des Weißen Hauses den Mund- und Nasenschutz abnahm.

Trumps Gesundheitszustand ist nach Angaben seines Arztes unverändert gut. Trump habe dem Ärzteteam am Dienstag keine Corona-Symptome gemeldet, erklärte Leibarzt Sean Conley in einer Mitteilung. Die Werte des 74-Jährigen seien stabil. Sein Blut weise einen Sauerstoffsättigungsgrad zwischen 95 und 97 Prozent auf. "Insgesamt geht es ihm weiterhin extrem gut", erklärte Conley.

Nach seinem dreitägigen Aufenthalt im Spital in Bethesda hatte Trump per Twitter eine Aufforderung an sein Wahlvolk parat: Das Virus solle das Leben der Amerikaner nicht länger dominieren. „Habt keine Angst“, richtete er der Nation aus. Seine Strategie ist klar: Vier Wochen vor der Wahl versucht Trump die Konversation in eine andere Richtung zu lenken. Die Nation solle sich den Kopf weniger über das tödliche Virus und die bisher 210.000 Toten zerbrechen. Vielmehr gehe es um die wirtschaftliche Zukunft und angesichts steigender Kriminalitätsraten um das Thema Recht und Ordnung.

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Der 40-jährige Sean Conley ist der Leibarzt des an Covid-19 erkrankten Präsidenten. Im Walter-Reed-Krankenhaus dirigiert er das medizinische Team. Der Wahlkampf darf dabei nicht vergessen werden.
Wünschen wir Trump gute Genesung.
Subtext

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