Dieses Mal könnten 65 Prozent der Wahlberechtigten abstimmen – so viel wie seit 1908 nicht mehr.
Es scheint eine neuer Rekord zu werden. Fast vier Millionen Amerikaner haben – ein Monat vor dem Wahltermin am 3. November – bereits darüber abgestimmt, wer Präsident des Landes werden soll. Das ist in den USA per Briefwahl oder vorzeitigem persönlichen Abstimmen im Wahllokal möglich. „Noch nie haben so viele Menschen so früh ihre Stimme abgegeben“, sagt Michael McDonald von der Universität von Florida der Nachrichtenagentur Reuters. McDonald betreut das U.S. Elections Project, das das jetzige Abstimmungsverhalten mit Daten aus früheren Wahlen vergleicht.
„Menschen wählen, sobald sie sich eine Meinung gebildet haben. Und wir wissen, dass das viele schon vor langer Zeit getan haben. Sie haben bereits ihr Urteil über Donald Trump gefällt“, sagt McDonald. Aufgrund der großen Anzahl derer, die bereits abgestimmt haben, erwartet der Wissenschaftler dieses Mal eine Rekordwahlbeteilgung von 150 Millionen Personen oder 65 Prozent der Wahlberechtigten. Das wäre die höchste Rate seit 1908.
Trumps Warnung vor Betrug
Vor allem die Möglichkeit zur Briefwahl wurde von US-Präsident Donald Trump zuletzt immer wieder scharf kritisiert. Der Präsident behauptet, dass diese Art der Abstimmung unsicher sei und einem Wahlbetrug Tür und Tor öffne. Experten weisen das aber weitgehend zurück.
Laut einer Umfrage von Reuters/Ipsos, die vergangene Woche durchführt wurde, haben fünf Prozent der Demokraten, aber nur zwei Prozent der Republikaner bereits gewählt.
(Reuters)