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"Fahrlässig": Stars reagieren auf Trumps Twitter-Aussagen zu Corona

Mandy Moore nennt Donald Trump "den Grausamsten", nachdem er den Leuten nahegelegt hat, keine Angst vor Covid haben zu müssen.
Mandy Moore nennt Donald Trump "den Grausamsten", nachdem er den Leuten nahegelegt hat, keine Angst vor Covid haben zu müssen.(c) Getty Images (Amy Sussman)
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„Haben Sie keine Angst vor Covid": Der Umgang des US-Präsidenten mit seiner Infektion sorgt nach wie vor für große Empörung. Michelle Obama spricht in einem Video davon, dass Trump „moralisch falsch“ regiere und das Land spalte.

“Habt keine Angst vor Covid.“ US-Präsident Donald Trump hat kurz nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus eine Reihe von Tweets losgelassen, in denen er sich zum Corona-Virus äußert - beziehungsweise dessen Gefährlichkeit relativiert. „Lasst davon nicht euer Leben bestimmen. Wir haben unter der Trump-Regierung einige wirklich tolle Medikamente und Wissen entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!”, schrieb er etwa.

Seine Aussagen haben für große Empörung gesorgt. "Habt keine Angst vor Covid?! Sie waren rund um die Uhr unter Aufsicht der besten Ärzte, die die besten Medikamente verwendeten. Glauben Sie wirklich, dass jeder diesen Zugang dazu hat?!", schreibt etwa US-Schauspieler Chris Evans auf Twitter. Und weiter: "Leider bin ich mir sicher, dass Sie sich dieser Ungleichheit bewusst sind, aber es Ihnen einfach egal ist. Das ist in schockierendem Maße rücksichtslos, sogar für Sie."

Schauspielerin und Sängerin Mandy Moore spricht von „Grausamkeit": „Keine Angst vor Covid. Erzählen Sie das den 210.000 Familien, die ihre Angehörigen verloren haben - besonders betroffen dabei People of Color und Ureinwohner. Millionen von verlorenen Arbeitsplätzen, mit der Wirtschaft geht es bergab. Viele von uns sind seit Monaten isoliert. Sie sind der Grausamste."

Amanda Kloots, deren Ehemann, Schauspieler Nick Cordero, nach einer Covid-Infektion gestorben ist, sagt in ihrer Instagram-Story weinend: „Doch, wir haben Angst“. In einem Posting schreibt sie dann: „Mein Leben hat es sehr wohl dominiert, es dominierte das Leben von Nicks Familie und das von meiner. Als wäre es unsere Wahl gewesen. Leider hat nicht jeder das Glück, zwei Tage im Krankenhaus zu verbringen. Ich habe 95 Tage lang neben meinem Mann geweint und beobachtet, was Covid mit ihm macht.“ Es sei durchaus etwas, vor dem man Angst haben müsse, über den Präsidenten sagt sie schockiert: „Er zeigt kein Einfühlungsvermögen für alle verlorenen Leben. Er prahlt stattdessen. Es ist traurig. Es ist verletzend. Es ist eine Schande."

Auch Scrubs-Darsteller Zach Braff äußert sich dazu: "Man hat Covid nicht über das Wochenende. Entweder er hat es und es ist ihm total egal, wer es von ihm bekommt, oder er hatte es nie." 

„Wie absurd“, ärgert sich Sängerin Barbara Streisand, "210.000 US-Amerikaner haben ihr Leben verloren, Kinder haben ihre Eltern verloren. Mütter und Väter sind tot! Wie kann er es wagen, so etwas Dummes zu sagen."

Klare Worte findet auch Colin Hanks, dessen Vater Tom schon im März über seine Corona-Infektion berichtet hat. „Super-Spreader-Idiot, der die beste medizinische Versorgung der Welt bekommt, sagt Millionen von Erkrankten und den Angehörigen von über 200.000 Toten: 'Habt keine Angst vor Covid. Lass es nicht dein Leben dominieren.'"

„Diesem Präsidenten kann man nicht trauen"

Unterdessen meldet sich auch die frühere First Lady Michelle Obama in einem Video zur Unterstützung des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Joe Biden, zu Wort.

Donald Trump sei im Umgang mit der Corona-Pandemie gescheitert, sagt sie. "Was der Präsident macht, ist offenkundig falsch und moralisch verwerflich“. Er schüre Angst und Verwirrung und verbreite Lügen, um die Wahl zu gewinnen. Ihr Land sei gespalten, es herrsche Chaos.

Andere Länder auf der Erde wurden vom gleichen Virus getroffen, hätten die Pandemie aber unter Kontrolle gebracht. Und das, so Obama, „wo sie die gleichen Mittel zur Verfügung gehabt hatten wie wir. Aber womit sie nicht fertig werden mussten, war dieser Präsident.“ Sie spricht von einem Präsidenten, „der die Bedrohung der Pandemie herunterspielt“. Was für Auswirkungen Covid auf das Land haben werde, könne man noch nicht sagen. Was sich allerdings allemal feststellen ließe, ist, dass „man diesem Präsidenten nicht trauen kann."

In den USA sind Medienberichten zufolge bisher mehr als 210.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Mehr als 7,4 Millionen Menschen wurden positiv auf das Virus getestet.

(bsch)

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