Die Sprechkünste der Spitzenkandidaten unterscheiden sich stark. Sie reichen von gelungenen Metaphern und sonoren Klängen über kindliches Hocken bis hin zu fahrigen Kopfbewegungen. Ein Überblick.
Die Wien-Wahl am 11. Oktober bringt eine doppelte Premiere: Zum einen handelt es sich um den ersten Urnengang seit Ausrufung der Coronapandemie, zum anderen schicken alle derzeit im Rathaus vertretenen Parteien neue Spitzenkandidaten ins Rennen. Freilich, viele von ihnen haben auf dem politischen Parkett bereits Erfahrungen gesammelt, nicht jedoch in TV-Duellen – außer Heinz-Christian Strache, der sich als Listengründer jedoch seinerseits in einer neuen Rolle wiederfindet. Ein Blick auf die Performance der Kandidaten im rhetorischen Rampenlicht.
Michael Ludwig, der Gestandene
Pragmatisch – ein Wort, das Michael Ludwig durch den Wahlkampf begleitet. Kurze Botschaften, ruhig ausgesprochen, so lässt sich das Auftreten des einstigen Wohnbaustadtrats und in Kürze wohl mächtigsten Mannes innerhalb der SPÖ zusammenfassen. Allerdings: „Er sollte sich mehr um Sympathiepunkte bemühen, andernfalls gönnt man ihm den erwartbaren Erfolg kaum“, sagt Tatjana Lackner, Leiterin der Schule des Sprechens.