Coronavirus

Belgien: Pro Monat nur drei Kontaktpersonen außerhalb der Familie

Die belgischen Restaurants müssen künftig noch früher zusperren und die Gästezahl pro Tisch reduzieren.
Die belgischen Restaurants müssen künftig noch früher zusperren und die Gästezahl pro Tisch reduzieren.APA/AFP/BELGA/HATIM KAGHAT
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Belgien kämpft gegen die hohe Zahl von Coronavirus-Neuinfektionen. In Brüssel müssen Cafés und Bars zwei Wochen zusperren. Die Reisewarnung für Vorarlberg soll hingegen aufgehoben werden.

Belgien verschärft wegen der raschen Ausbreitung des Corona-Virus die Regeln. Von Freitag an sollen die Bürger pro Monat nur noch mit drei Personen außerhalb der Familie engen Kontakt pflegen, wie der neue Regierungschef Alexander De Croo am Dienstag in Brüssel mitteilte. Im Cafe dürfen nur noch vier Leute zusammensitzen. Künftig ist um 23 Uhr Sperrstunde - ähnlich wie nun auch in der deutschen Hauptstadt Berlin. Arbeit von zuhause aus wird dringend empfohlen.

"Die Lage mit dem Coronavirus in unserem Land ist ernst und Besorgnis erregend", schrieb De Croo auf Twitter. "Die Ausbreitung des Virus beschleunigt sich. Wir müssen es stoppen." Deshalb müssten die Menschen ihre Kontakte einschränken. "Machen Sie aus Bürgersinn mit, aber vor allem aus Verantwortung für die Verletzlichsten unter uns." Die neuen Regeln gelten zunächst für einen Monat.

Am Mittwoch zu Mittag dann die schlechte Nachricht für viele Lokalbetreiber in der Hauptstadt: Cafés und Bars in der belgischen Hauptstadt müssen erneut schließen. Dies entschieden die Bürgermeister der 19 Brüsseler Kommunen am Mittwoch, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Die Vorgaben gelten demnach von diesem Donnerstag an für einen Monat. Restaurants dürfen offen bleiben. Schon zu Beginn der Coronakrise war das Gastgewerbe in Belgien monatelang dicht.

In Belgien wurden in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich rund 2300 neue Corona-Fälle pro Tag registriert - 48 Prozent mehr als in den sieben Tagen davor. Das Elf-Millionen-Einwohner-Land war schon im Frühjahr besonders hart von der Pandemie betroffen.

Belgische Reisewarnung für Vorarlberg wird aufgehoben

Das Land will am Mittwochnachmittag die Corona-bedingte Reisewarnung für Vorarlberg wieder aufheben. Das teilte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) nach dem Ministerrat am Mittwoch vor Journalisten mit. Grund seien die sinkenden Infektionszahlen in Vorarlberg. Dies zeige, dass es "sinnvoll ist, Maßnahmen zu treffen", betonte Blümel. Derzeit liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in Vorarlberg bei 71.

Belgien hatte mit Ende September nach Wien auch Vorarlberg und Tirol auf die Rote Liste gesetzt. Demnach ist bei einem Aufenthalt in diesen Gebieten innerhalb der letzten 14 Tage direkt nach der Einreise nach Belgien ein belgischer PCR-Test und eine 14-tägige Quarantäne verpflichtend.

(APA/dpa)

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