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Der notwendige Kampf um Plastikmülleindämmung

Müll. Zum Ozean aus Mikroplastik trägt der Siegeszug der PET-Flasche entscheidend bei. Zumindest Europa übt sich zunehmend im Verzicht dieses leichten Gebindes.
Müll. Zum Ozean aus Mikroplastik trägt der Siegeszug der PET-Flasche entscheidend bei. Zumindest Europa übt sich zunehmend im Verzicht dieses leichten Gebindes.(c) Getty Images/iStockphoto (solarseven)
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Plastik als Reisebegleiter und Naturzerstörer: Mehrweg statt Einweg ist die einzige Lösung.

Treuer Reisebegleiter ist die Schraubverschluss-Einweg-PET-Flasche. PET, Polyethylenterephthalat, heißt ihr thermoplastischer Kunststoff. Im Volksmund läuft sie unter Plastikflasche, wie das Sackerl ein ebenso praktisches wie scheußliches Produkt. Im täglichen Leben vermeidbar, kommen wir ihr unterwegs kaum aus. PET-Flaschen stellen bei Durst leider oft das einzige Angebot dar. Da kann man noch so "verantwortungsvoll" denken.

Coke & Co. entwickelten sie in den Siebzigern, sie wurden leichter, ihre Technologie wurde günstiger, in den Neunzigern erreichten sie Europa. Kundenfreundlich durch ihre Unzerbrechlichkeit und ihr niedriges Gewicht, verbilligte die PET-Flasche auch den Transport. In den Zehnerjahren führt bei den globalen Softdrinksverpackungen Plastik (34 Prozent) vor Glas (17), Karton (11) und Dose (10). Doch geben PET-Flaschen, neben ihrem Wegwerfcharakter, nachweislich Mikroplastik ans Getränk ab. Könnte durch eine Innenbeschichtung verhindert werden. Ist den Produzenten zu kostenintensiv. Immerhin entsteht beim PET-Recycling in Verbrennungsanlagen Heizmittel. Und Material für Textilfasern, Folien, manchmal Neuflaschen wird geschaffen.

Plastik ist überall  - nicht nur in den Mägen von Walen oder Vögeln, die es für Nahrung halten. Auch unsere Kühe fressen es, Makro- wird durch natürliche Zersetzung oder Pflügen beziehungsweise Häckseln zu Mikroplastik. Es überschwemmt, je nach Meeresströmung, saubere Strände. Im Pazifik entstand ein Teppich von 1,8 Billionen Plastikteilchen, in Westeuropagröße, gern bezeichnet als "Great Pacific Garbage Patch".
Klar ist in Ländern mit bedenklicher Trinkwasserqualität die PET-Flasche populär. In China bricht die Marke Nongfu Spring ("Wir produzieren kein Wasser, wir transportieren Natur.") gerade alle Börsenrekorde. Europa ist dem Turnaround näher: Deutschland etwa hat bereits ein PET-Pfandsystem. Österreich hat keines. Ein Drittel der Flaschen gerät in den Restmüll. Doch wir müssen den Kampf um Plastikmülleindämmung führen. "Geht's der Wirtschaft gut...", das darf nie mehr das Hauptargument sein. Für niemanden.

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