Der Demokrat eifert dem republikanischen Präsidenten und Säulenheiligen als Versöhner nach. Gegen Donald Trump schlägt er aber schärferen Ton an.
Der Herausforderer musste den Namen des Präsidenten gar nicht erst erwähnen. Der Ort selbst sollte genug an Symbolkraft entfalten, um eine Botschaft an die polarisierte Nation zu senden. In unmittelbarer Nähe der mit Grabsteinen übersäten Felder von Gettysburg, einer der blutigsten Schlachten des amerikanischen Bürgerkriegs, richtete Joe Biden einen Appell an sein Land, der sich an einem großen republikanischen Präsidenten orientierte. Abraham Lincoln hatte hier 1863 bei der Einweihung des Soldatenfriedhofs in einer berühmten Rede, deren Worte in der Halle seines Denkmals in Washington eingraviert sind, die Einheit der Nation beschworen.
Im Südosten des Swing States Pennsylvania, verglich der demokratische Präsidentschaftskandidat jetzt die dunklen Zeiten des Bürgerkriegs mit den Turbulenzen der Gegenwart, in der neuerlich eine „Schlacht um die Seele der Nation“ tobe. „Was wir heute erleben, ist weder gut noch normal. Heute ist unser Haus gespalten. Aber das darf nicht länger so bleiben, meine Freunde.“