Die Kandidaten um die Vizepräsidentschaft gingen im TV-Duell respektvoll miteinander um. Pence wirkte souverän, es bleibt abzuwarten, ob Trump seinen Rückstand auf Biden reduzieren kann.
Guten Morgen aus New York. Noch 26 Tage bis zur US-Wahl.
Von einem historischen Duell zwischen Mike Pence und Kamala Harris sollten die Kommentatoren im Vorfeld sprechen. Anders als sonst kommt den Kandidaten um die Vizepräsidentschaft diesmal besondere Bedeutung zu. Egal, ob der 74-jährige Donald Trump oder der 77-jährige Joe Biden die Wahl gewinnt: noch nie war ein Präsident zum Zeitpunkt der Angelobung älter als jener Mann, der im Jänner ins Weiße Haus einziehen wird. Bei schwerer Krankheit oder Tod würde dessen Vize die Führung der Supermacht USA übernehmen.
Durchaus staatsmännisch war dann immerhin das Benehmen der beiden Kandidaten, die in der Nacht auf Donnerstag in Salt Lake City aufeinander trafen. Schnell wurde klar, dass sowohl Pence wie auch Harris mit einem klaren Ziel nach Utah gereist waren. Pence versuchte sich bewusst von der nicht vorhandenen Debattenkultur seines Chefs abzugrenzen. “ Senator Harris, es ist mir eine Ehre, mit Ihnen eine Bühne zu teilen”, begann der Vizepräsident das Duell. Die Demokratin Harris wiederum ließ Pence stets aussprechen und reagierte auf jede Unterbrechung umgehend: „Mister Vice President, ich spreche gerade”, sollte ihr Standardsatz für den Rest des Abends sein.