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Hochrechnung zur Wien-Wahl: SPÖ knackt 40er-Marke, ÖVP verdoppelt sich, FPÖ stürzt ab

Michael Ludwig bei seinem ersten TV-Auftritt nach der Wahl am Sonntag.
Michael Ludwig bei seinem ersten TV-Auftritt nach der Wahl am Sonntag.APA/ROLAND SCHLAGER
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Aktuelle Hochrechnung zur Landtagswahl: SPÖ 42,1 Prozent, ÖVP 18,8 Prozent, Grüne 14 Prozent, Neos 7,8 Prozent, FPÖ 7,7 Prozent, Team HC Strache 3,6 Prozent. Schwankungsbreite: +/- 1,4 Prozent.

Rund 1,36 Millionen Menschen waren aufgerufen den Wiener Gemeinderat und die 23 Bezirksvertretungen neu zu küren. Der Urnengang stand im Zeichen der Coronavirus-Pandemie, weshalb viele auf den Gang ins Wahllokal verzichteten und auf die Briefwahl setzten. Daraus ergab sich ein Wahlkartenrekord von 382.214. Anders gerechnet: Rund 40 Prozent der Stimmen wurden per Briefwahl abgegeben, 60 Prozent im Wahllokal.

Deswegen kann sich an dem Endergebnis noch der eine oder andere Punkt ändern, die Tendenzen sind aber klar: Die Wiener SPÖ hat die Gemeinderatswahl am Sonntag mit einem leichten Zugewinn eindeutig für sich entschieden und hat nun drei Koalitionsoptionen am Tisch. Die ÖVP konnte sich verdoppeln, die FPÖ wurde regelrecht zerlegt und fiel mehr als 20 Prozentpunkte zurück. Die Grünen verzeichnen immerhin ein kleines Plus, ebenso die Neos. Heinz-Christian Strache dürfte gescheitert sein.

Die SPÖ hat nun die Qual der Wahl: Wird die rot-grüne Koalition weitergeführt oder schaut sich Michael Ludwig nach neuen Varianten um? Am Sonntagabend wollte der Bürgermeister dazu noch keine Präferenzen preisgeben. Die grüne Spitzenkandidatin Birgit Hebein sah das Wahlergebnis als eindeutigen Auftrag der Wähler, den aktuellen Kurs fortzusetzen. Wenngleich sie sich in einer ersten Stellungnahme etwas verhalten zeigte: Sie wolle mit der SPÖ koalieren, aber „unbedingt sicher nicht.“

ÖVP-Spitzenkandidat Gernot Blümel erklärte sich "selbstverständlich für Koalitionsverhandlungen" bereit. Er sei angetreten, um mitzuregieren, sagte er und betonte, im Falle einer Regierungsbeteiligung in Wien zu bleiben. Forderungen wollte er seinem Koalitionspartner im Voraus nicht ausrichten. Auch die Neos brachten sich in Stellung: "Wir stehen auf jeden Fall bereit, wenn wir die Themen, die uns am wichtigsten sind, umsetzen können", sagte Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr.

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