Tirol

Kündigungen bei Swarovski per Bildschirm: Die Geschichte einer Falschmeldung

Blick auf ein Swarovski-Werk in Wattens
Blick auf ein Swarovski-Werk in Wattens(c) APA (SWAROVSKI)
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Auf großen Bildschirmen seien in einem roten Feld die Namen jener Mitarbeiter gezeigt worden, die bei Swarovski gekündigt werden, kritisieren AK und ÖGB. Klingt herzlos, stimmt auch nicht.

Wattens/Wien. Die Geschichte passt ziemlich genau in die Vorurteile, die man von großen Unternehmen hat: Herzlos und kalt oder auch „niveaulos“, wie Tirols Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl meinte.

In einer Aussendung ließ Zangerl wissen, wie die 1000 Kündigungen bei Swarovski in Wattens erfolgen würden: via Groß-Bildschirmen, auf roten und grünen Feldern. „Die Namen derjenigen, die bleiben können, stehen in einem grünen Feld, die, die gehen müssen, in einem roten.“

Die Entrüstung war nachvollziehbarerweise groß. Beim ÖGB, der auf Twitter von „unfassbaren Methoden“ schrieb. In den sozialen Netzwerken, in denen man scharf über Swarovski und das Management herzog. Und auch in manchen Medien, die groß über die unglaubliche Vorgehensweise berichteten.

Die Mühe, nachzufragen – im Journalismus nennt man es auch recherchieren –, machte sich freilich niemand: Nicht die AK, nicht der ÖGB, nicht die Empörten auf Twitter. Denn sonst hätte man schnell erfahren, dass die Kündigung via Bildschirm nicht stimmt. Fake News, um das griffiger zu beschreiben.

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