Gastbeitrag

Die Leiden der Politik, oder: Die Identitätskrise

(c) Peter Kufner
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Die Politik auf der Couch. Die Politik als Stimme der Vielen hat es aktuell mit der modern gewordenen Identitätspolitik zunehmend schwer. „Ich weiß überhaupt nicht mehr, wer ich bin“, klagt sie und holt sich Rat. Ein Therapiegespräch.

Eigentlich hat die Politik eine klar definierte Daseinsberechtigung. Aber in jüngster Zeit ist sie sehr gestresst, also geht sie zu ihrer Therapeutin:

Therapeutin: Guten Tag, Politik! Ich habe Sie ja schon Jahrhunderte nicht mehr gesehen!

Die Politik: Stimmt. Aber irgendetwas ist mit meiner Stimme passiert . . . meine schöne Vox Populi!

Therapeutin: Für wen ergreifen Sie das Wort?

Die Politik: Das ist das Verwirrende! In einem Moment spreche ich für Frauen, in einem anderen für Männer und im nächsten für queere Menschen. Kurz darauf spreche ich für Schwarze, danach für Weiße. Die jungen Menschen behandeln mich heutzutage wie Gott, so als ob ich all ihre Probleme lösen könnte . . .

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Therapeutin: Kein Wunder, dass die Vox Populi angekratzt ist. Im Augenblick ist Ihre Stimme also eher die Stimme der Herde, die Vox Gregis! Was tun Sie denn, um Ihre Position zu vertreten?

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