Halbjahreszahlen

Agrana mit positiver Coronabilanz

Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf.
Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf.(c) APA/HARALD SCHNEIDER
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Gutes Stärke- und Bioethanol-Geschäft sichert Umsatzplus.

Wien. Viel wurde in den vergangenen Wochen über die mögliche Schließung der Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf im Burgenland gesprochen. Der Ankündigung, das Werk zu schließen, folgte ein politisches Hickhack. Die endgültige Entscheidung werde erst Ende November fallen, man sei aber in guten Gesprächen mit allen Beteiligten, so der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern. Gestern hat die Agrana ihre mit Spannung erwarteten Halbjahreszahlen präsentiert. Diese fallen Analysten zufolge zwar nicht überraschend aus, lassen sich trotz der Coronakrise aber durchaus sehen.

Der Umsatz der an der Wiener Börse notierten Agrana erhöhte sich im ersten Geschäftshalbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,7 Prozent auf 1,309 Milliarden Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) brachte einen moderaten Anstieg um 7,9 Prozent (55,8 Mio. Euro).

Einbruch in Fruchtsegment

Die positive Geschäftsentwicklung sei vor allem auf die Diversifikation der Geschäftsbereiche zurückzuführen, sagt CEO Johann Marihart bei der Präsentation der Zahlen. Dadurch hätten schwankende wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den verschiedenen Segmenten ausbalanciert werden können. Das Stärke-Segment brachte ein leichtes Plus ein – zu verdanken vor allem dem gestiegenen Bioethanolpreis, der im letzten Quartal deutlich angezogen hat. Das Segment Zucker bleibt wenig überraschend ein negatives Geschäft. Durch höhere Zuckererlöse halbierte sich immerhin das Minus in diesem Geschäftsfeld. Auch das Fruchtsegment fiel im vergangenen Halbjahr etwas schwächer aus als im Vorjahr. Hauptverantwortlich dafür ist die coronabedingt geringere Nachfrage an Fruchtsaftkonzentraten in der Gastronomie. Nach größeren Investitionen in den vergangenen Jahren gingen diese 2020 signifikant zurück. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern ein Umsatzplus von bis zu 10 Prozent. Wie es in der Agrana-Führungsriege weitergeht, ist noch nicht geklärt. Der Vertrag von CEO Johann Marihart läuft Ende Februar nächsten Jahres aus. (freu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2020)

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