Die US-Wirtschaft hat im Frühjahr kräftig an Schwung verloren. Die größte Volkswirtschaft der Welt legte zwischen April und Juni um rund 0,6 Prozent zu. Auf das Jahr hochgerechnet sank das Wachstum damit auf 2,4 Prozent nach 3,7 Prozent zwischen Jänner und März.Zahlreiche Frühindikatoren haben zuletzt die Sorge von Ökonomen verstärkt, dass die Konjunkturerholung nicht so glatt und robust verläuft wie erhofft.
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Einige Fachleute schließen sogar einen Rückfall in die Rezession nicht mehr aus. Sorgen bereitet weiter der Arbeitsmarkt. Die Wirtschaftskrise hat mehr als acht Millionen Amerikanern den Job gekostet.Die US-Notenbank hat jüngst angekündigt, nicht so schnell wie geplant aus ihrer Politik des billigen Geldes auszusteigen.
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Ein Ende des stürmischen Wachstums in China ist nicht absehbar. Vor fünf Jahren überholten die Chinesen mit ihrem Bruttoinlandsprodukt (BIP) Frankreich und Großbritannien, 2007 wurde Deutschland als damalige Nummer drei abgelöst.
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Nun hat das Reich der Mitte auch Japan eingeholt und vorerst vom zweiten Platz verdrängt.Nach Berechnungen der Weltbank könnte das aufstrebende Reich der Mitte in 15 Jahren selbst die führende Wirtschaftsmacht USA vom Thron stoßen.
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Im Frühjahr wuchs die japanische Wirtschaft kaum noch. Die Wirtschaftsleistung stieg von April bis Juni nur minimal um 0,1 Prozent, nach 1,1 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. Der Zuwachs ist damit weitaus geringer als in den meisten anderen Industriestaaten. Einzig der Außenhandel sorgt für Impulse, das Auslaufen der Konjunkturprogramme bremst dagegen die Binnenwirtschaft aus.
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Experten gehen zudem von einer weiteren Abschwächung in den kommenden Monaten aus, weil die Nachfrage in den wichtigsten Exportstaaten USA und China zurückgehen dürfte und der starke Yen die Ausfuhren zusätzlich belastet.Die Regierung hat wegen der hohen Verschuldung kaum noch Möglichkeiten, neue Konjunkturpakete aufzulegen und gegen die Deflation zu kämpfen. Schon jetzt liegt die Gesamtverschuldung in Japan bei mehr als dem Doppelten der Wirtschaftsleistung.
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Als exportlastige Wirtschaft hatte Deutschland kräftiger unter der Rezession gelitten als andere Staaten. Dank der anziehenden globalen Nachfrage schafften es die Firmen aber auch schneller, sich aus der Krise zu lösen. In der Euro-Zone hat sich Deutschland so zur Wachstumslokomotive gemausert. Im zweiten Quartal legte die Wirtschaftsleistung überraschend um 2,2 Prozent zu und damit so stark wie seit rund zwei Jahrzehnten nicht mehr.
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Nun rechnen viele Volkswirte bereits mit Wachstumsraten von drei Prozent und mehr. Zugpferd der Erholung ist die Industrie, die trotz besserer Geschäfte derzeit bei der Kapazitätsauslastung aber erst wieder auf dem langjährigen Durchschnitt von rund 83 Prozent angelangt ist. Sollte die globale Nachfrage mit Auslaufen der weltweiten Konjunkturpakete wie allgemein erwartet an Fahrt verlieren, wird sich auch die Erholung in Deutschland abkühlen.
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Ein robuster privater Verbrauch und steigende Investitionen verhalfen der zweitgrößten Wirtschaft des Euroraums und der weltweiten Nummer Fünf im Frühjahr zu einem Wachstum von 0,6 Prozent. Das war dreimal so viel wie im ersten Quartal.Der Außenhandel erwies sich dagegen als Belastung. Dabei spielt eine Rolle, dass die Abwrackprämien weltweit auslaufen - und französische Kleinwagen daher weniger gefragt sind.
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Für 2010 rechnet die Regierung mit 1,4 Prozent Wachstum. Sie will vieles an öffentlichen Ausgaben in den nächsten drei Jahren einfrieren, um das Defizit wieder in den Griff zu bekommen. Frankreichs Wirtschaft gilt gegenüber der deutschen als ausgeglichener, da sie nicht so sehr vom Export abhängt und die Franzosen vergleichsweise mehr konsumieren.
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China auf der Überholspur
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