Ökologie

Genetische Tauschbörse im Schmelzwasser

„Wenn wir besser verstehen, wie sich Viren entwickeln, können wir ihre Rolle in der Umwelt und den Einfluss auf ihre Wirte vorhersagen“, sagt Christopher Bellas.
„Wenn wir besser verstehen, wie sich Viren entwickeln, können wir ihre Rolle in der Umwelt und den Einfluss auf ihre Wirte vorhersagen“, sagt Christopher Bellas. Christopher Bellas
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Viren gelten als die heimlichen Herrscher der Erde. Sie sorgen für die Balance zwischen den Organismen und dem Artenreichtum. Neue Erkenntnisse zu ihrer Evolution liefert jetzt eine Untersuchung von Viren auf Gletscheroberflächen.

Das Rundherum könnte nicht unterschiedlicher sein: Um Proben für seine Forschung über Viren, die auf Gletscheroberflächen leben, zu sammeln, musste der Ökologe Christopher Bellas sowohl in der eisigen Einsamkeit Grönlands campieren als auch ein Schießtraining zur Abwehr von Eisbären auf Spitzbergen (Norwegen) absolvieren. Weniger abenteuerlich und im Vergleich kaum zeitaufwendig erwies sich für den Forscher der Uni Innsbruck hingegen die Probennahme in den Ötztaler Alpen.

Umso Erstaunlicheres förderte seine Arbeit nun zutage: Bellas konnte zeigen, dass sich Viren auf Gletschern in den Alpen, in Grönland und auf Spitzbergen wider Erwarten bemerkenswert ähnlich sind (Nature Communications). Das stellt bisherige Annahmen über ihre Evolution infrage.

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