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Ein Glücksfall namens Novomatic

ARCHIVBILD: NOVOMATIC STEIGT BEI CASINOS AUSTRIA EIN: ARCHIVBILD FIRMENSITZ
ARCHIVBILD: NOVOMATIC STEIGT BEI CASINOS AUSTRIA EIN: ARCHIVBILD FIRMENSITZAPA/HELMUT FOHRINGER
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Novomatic ist in seiner Heimat Niederösterreich ein echter Machtfaktor. Über die Jahre hat sich der Glücksspielkonzern mit der Politik vernetzt – und sich sehr spendabel gezeigt.

Wer hat mehr Geld bekommen? Nein, es geht nicht um einen Erbschaftsstreit, alle Beteiligten sind frisch und munter. Und dennoch wird in diesen Tagen ganz garstig aufgerechnet: Wolfgang Sobotka hat für sein St. Pöltner Alois-Mock-Institut jede Menge Geld erhalten. Für das Kammerorchester Waidhofen, das er immer wieder dirigiert, ebenso. Und der niederösterreichische ÖAAB detto. Besagter niederösterreichischer Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund wiederum will das nicht auf sich sitzen lassen: Am Dienstag echauffierte er sich darüber, dass auch der SPÖ-nahe Verein „Pro Niederösterreich“ für seinen sogenannten Löwenherzpreis mit Geld bedacht worden sei. Wir lernen: In Niederösterreich gibt es offenbar viel zu verteilen. Und der nette, reiche Onkel sitzt in Gumpoldskirchen. Es ist der Glücksspielkonzern Novomatic.

Novomatic ist ein echter Glücksfall für Niederösterreich. Klar: Es handelt sich um einen Weltkonzern mit gut fünf Milliarden Euro Umsatz und rund 30.000 Mitarbeitern. Dass das internationale Geschäft mit elektronischen Casinos just vom überschaubaren Gumpoldskirchen aus gelenkt wird, ist natürlich eine feine Sache. Da geht es um Arbeitsplätze – in Österreich sind es immerhin 3200. Da geht es aber auch ums schnöde Geld: Steuerexperten schätzen, dass die Gemeinde Gumpoldskirchen bis zu vier Millionen Euro an Kommunalsteuern Novomatic zu verdanken hat.

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