Selbst ernannte Milizen wollten die Gouverneurin entführen und die Regierung des Bundesstaates stürzen. Sie wurden verhaftet. Im Wahlkampf rückt rechte Gewalt in den Fokus.
New York. Nach dem vereitelten Staatsstreich von Michigan fragen sich die Amerikaner, wie es so weit kommen konnte, dass 13 selbst ernannte Milizionäre kurz davor standen, die Gouverneurin zu entführen und Chaos in dem Bundesstaat an den Großen Seen im Norden der USA anzurichten. Gretchen Whitmer, als demokratische Gouverneurin Zielscheibe des Anschlags, nahm umgehend den Präsidenten ins Visier: Donald Trump würde „jene unterstützen, die uns spalten wollen“.
Das FBI hatte am Donnerstag den monatelangen Vorbereitungen des Putschversuchs ein Ende bereitet. Sechs Männer wurden verhaftet, gegen sieben weitere wird Anklage erhoben. Den Behörden zufolge hatte die Gruppe die Sommerresidenz der Gouverneurin überwacht und einen weit fortgeschrittenen Plan entwickelt, die Politikerin zu entführen und noch vor den Wahlen am 3. November per Selbstjustiz „zur Rechenschaft zu ziehen“. Weiters wollten die Verdächtigen die Führung der Polizei angreifen und den Kongress des Staates in der Hauptstadt Lansing stürmen. Das Ziel sei das Anzetteln eines Bürgerkriegs gewesen, sagte Dana Nessel, Justizministerin von Michigan.