Körper gerettet, Seele kaputt

Weit- und weltläufig. Dina Nayeri, 1979 in Isfahan geboren.
Weit- und weltläufig. Dina Nayeri, 1979 in Isfahan geboren.Anna Leader
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Dina Nayeri floh mit ihrer Mutter aus dem Iran. Seither lässt sie das Thema Flucht nicht los. In ihrem Band „Der undankbare Flüchtling“ legt sie die Summe ihrer Recherchen und Erfahrungen vor.

Die Autorin Dina Nayeri sieht sich noch immer auf der Flucht, auch wenn ihre Fluchtbewegungen sich mittlerweile, und von außen gesehen, wie sprunghafte Wanderungen von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, von Neubeginn zu Neubeginn präsentieren. Ihr jüngerer Bruder, ein guter Emigrant, wie sie ihn nennt, der seinem neuen Heimatland mit allem, was er tut, dankt, vergleicht sie als Erster mit einem Chamäleon. Sie habe die beunruhigende Angewohnheit, sich jemanden zum Vorbild zu nehmen und sich dann in genau diese Person zu verwandeln. Und sie gibt ihm recht. Jedes Mal, wenn man entwurzelt werde, habe man die Gelegenheit, sich neu zu erfinden. Sie habe diese Gelegenheit immer wahrgenommen.

Von Anfang an getrieben von einem bemerkenswerten Ehrgeiz, der sie bereits zu Volksschulzeiten dazu zwingt, bei allem und in allen Gegenständen die Erste sein zu wollen, was ihr meist auch gelingt, und der sie dermaßen diszipliniert, dass man eher an Fiktion als an die Erfüllung von Vorgaben glauben möchte.

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