Museen

Schröder: „Wir befinden uns im freien Fall“

Die neue Einsamkeit in Österreichs Museen mag für manche Besucher ja romantisch sein. Für die Direktoren ist sie frustrierend bis „erschütternd“.
Die neue Einsamkeit in Österreichs Museen mag für manche Besucher ja romantisch sein. Für die Direktoren ist sie frustrierend bis „erschütternd“.Robert Kalb / picturedesk.com
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Wie sieht die Lage nach den zunehmenden Reisewarnungen für Österreich aus? Die Häuser kämpfen mit bis zu 80 Prozent Besucherschwund. Große Ausstellungen werden verschoben – die Albertina entwickelt eine Doppelstrategie.

Ganz allein mit 14 Gemälden Picassos. Wer darf das schon erleben? Jeder, der zur Zeit in die Albertina geht. Mancher mag das genießen. Direktor Klaus Albrecht Schröder dagegen hat es „schwer erschüttert“, als er unlängst 20 Minuten derart einsam im Picasso-Saal verweilen musste. „Große Kunst lebt nur, wenn sie betrachtet, wenn sie studiert wird“, findet der Museumsmanager, der wie kein anderer für die Öffnung der Museen steht. Statt wie üblich um die 4000, fahren dieser Tage allerdings nur noch durchschnittlich 800 die steile Rolltreppe die Bastei hinauf. „Zuletzt waren es manchmal nur 500“, sagt er. „Wir befinden uns im freien Fall.“

Schröders Einschätzung der Lage habe er jüngst auch Kulturminister Werner Kogler dargelegt, bei dem er auf „großes Verständnis“ für die Probleme der Museen stieß, die einen hohen Eigenfinanzierungsgrad aufweisen. In all diesen, Belvedere, KHM und eben Albertina, scheint man auch zuversichtlich, dass eine weitere Finanzspritze, zusätzlich zu den gut zehn Millionen im Sommer, freigegeben werde.

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