Islamisten haben ganze Stadtbezirke im Griff – „weil man ihnen erlaubt hat, es zu tun“. Der Appell kommt aus der größten Pariser Moschee.
Wer hat wohl Folgendes in der Zeitung „Le Monde“ geschrieben? Ein „Islamkritiker“, womöglich ein „Islamophober“? Der islamistische Separatismus in Frankreich sei ein Faktum, bestimmte Milieus würden „die Gesetze der Republik zurückweisen“ – „weil sie es tun konnten, weil man ihnen erlaubt hat, es zu tun“.
Geschrieben hat das Chems-Eddine Hafiz, neuer Rektor der Grande Mosquée de Paris, symbolisches Zentrum des Islam in Frankreich. In seinem Text bringt er ein politisch-gesellschaftliches Versagen und dessen Gründe auf den Punkt. Viele Mechanismen erkennt man hier wieder: eine „Politik der Entschuldigung“, einen „infantilisierenden Opferdiskurs, der verachtungsvoll gegenüber den Muslimen ist“. Wegsehende Kommunalpolitiker, die unkontrolliert Vereine subventionierten, um die eigene Klientel zu vergrößern. Damit „haben sie einen Teil unserer Jugend islamistischen Werbern ausgeliefert, der Kriminalität und, seit einigen Jahren, beidem zusammen“. Der Staat, schreibt Hafiz, „hat selbst die ethnische und religiöse Ghettoisierung organisiert, selbst die Bedingungen für schulisches Versagen geschaffen“.