Einst von Ostbahn-Kurti entdeckt, ist Lukas Beck seit Jahrzehnten als Porträtfotograf bekannt. Nun hat er grandios seine eigene Stadt eingefangen.
Die Beine ausgestreckt, den Rücken an die dunkelgraue Wand des Museums Moderner Kunst gelehnt: Noch nie, sagt Lukas Beck, hatte er zuvor hier jemanden so sitzen und lesen gesehen wie die Frau an jenem Frühlingstag 2020. Beck lässt sich selbst an dieser Stelle nieder, stellt fest, wie heiß die Mauer an diesem Oktobertag noch Wärme abstrahlt.
Überhaupt, die Sonne: Von ihr hat sich Beck im Frühling leiten lassen, als er mit seiner Hasselblad, teilweise zu Fuß, meist auf dem Fahrrad, in der Stadt unterwegs war. Für ihn ein Paradigmenwechsel: „Normalerweise mache ich nur inszenierte Porträts, fotografiere Menschen nie ungefragt – und ich scheue das Auflicht. Aber es hat mir einen Riesenspaß gemacht, diesmal alles anders zu machen.“