Ein Video-Chat kann auch in Coronazeiten die Face-to-Face-Kommunikation nicht ersetzen. Deshalb sollte man zumindest beim »Zoomen« und »Skypen« einen sozialen Bedeutungsträger aktivieren: das geniale Werkzeug der eigenen Stimme.
Menschen brauchen Gesichter. Sie suchen sie sogar in allem, was sie sehen. Nicht nur, wenn sie Babys sind. Sondern immer. In Wolken, Wurstbroten und Auto-Designs. Der Mensch hat eben eine klare Neigung zum Anthropomorphismus. Schließlich ist das Gesicht bei Lebewesen das entscheidende Display. Und aus Hunderten fröhlichen Gesichtern filtert das Hirn sofort die feindseligen heraus, haben Studien gezeigt. Gut zu wissen, wen man gegenüber hat. Und ob nun eher Adrenalin für die Flucht angesagt ist oder doch Endorphine, weil man zufällig dem alten Schulfreund über den Weg gelaufen ist. Im Gesicht lässt sich so einiges Grundlegendes dechiffrieren: Alter, Geschlecht, Dominanz und vor allem in welchem Gefühlszustand der Gesprächspartner gerade ist. Oder ob man ihn überhaupt besser nicht anreden sollte.