Fußball

Golf-Konflikt an der Seine

In Katar ist man auch fern der Stadien stolz auf das Investment in Paris.
In Katar ist man auch fern der Stadien stolz auf das Investment in Paris.PSG via Getty Images
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Paris Saint-Germain ist der Stolz von Frankreichs Metropole. Dass der Fußballklub von Katar bezahlt wird, stört niemanden in der Stadt der Liebe. Jetzt steigt allerdings auch Bahrain in Paris ein – beim Konkurrenten und Zweitligisten FC Paris.

Seitdem Qatar Sports Investments 2011 Paris Saint-Germain übernommen hat, hat sich Frankreichs Fußballlandschaft nachhaltig verändert. Noch schillernder, noch dominanter ist der Hauptstadtklub dank der Millionen aus dem Staatsfonds geworden. National gibt es kaum noch Konkurrenz, international musste sich PSG in diesem Jahr erst im Champions-League-Finale dem FC Bayern geschlagen geben. Und das auch nur sehr knapp, SG verlor 0:1.

1,5 Milliarden Euro haben die Kataris zwischen 2011 und 2018 in den Klub investiert – unter anderem 222 Millionen Euro für die Verpflichtung von Superstar Neymar. Doch nun erwächst dem Golfstaat Konkurrenz vor der Haustüre. Und das ausgerechnet aus dem Nachbarland, Bahrain.

Dribbling in Paris. Im Juli wurde bekannt, dass das Königreich Bahrain beim Zweitligisten FC Paris einsteigt. Der Wüstenstaat übernimmt 20 Prozent der Anteile, mit der Option auf eine Erhöhung um 30 Prozent, und wird auch offizieller Trikotsponsor. Der Präsident des Klubs, Pierre Ferracci, der vorerst Haupteigentümer bleibt, soll bereits 2012 Gespräche mit der bahrainischen Königsfamilie geführt haben. Trotzdem kam der Schritt für viele sehr überraschend.

Ein Klub, der zuhause meist vor leeren Rängen spielt, der Zuschauerschnitt in der vergangenen Saison beläuft sich auf 2300, und den schier übermächtigen PSG als Stadtrivalen hat, scheint auf den ersten Blick kein lohnendes Investment. Auf den zweiten jedoch schon: Denn Paris ist in Europa eine der wenigen Städte, in der es nur einen großen Klub gibt. Mailand, Madrid, Glasgow, London, Rom – mindestens zwei Topvereine rivalisieren dort um die Vorherrschaft. An der Seine ist das ganz anders: Dort gab es 1969 gar keinen Erstligisten. PSG ging aus einer Fusion des Paris Football Club mit dem Vorstadtklub Stade Saint-Germain hervor, von dem sich Paris FC 1972 abspaltete.

Während sich PSG im Oberhaus etablierte, dümpelte der Lokalrivale in unteren Ligen herum. PSG hat in der Gegenwart eine gewaltige Monopolstellung. Und genau das ist für Investoren interessant. Denn es gibt hier durchaus Platz für einen zweiten Klub.

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