Interview

„Es geht eher ums Prestige als ums Geld“

Man müsse die Zahlen aus dem Frühjahr mal fünf rechnen, um einen korrekten Vergleich zu haben, sagt Ärztekammer- Präsident Szekeres.
Man müsse die Zahlen aus dem Frühjahr mal fünf rechnen, um einen korrekten Vergleich zu haben, sagt Ärztekammer- Präsident Szekeres.Katharina F-Roßboth
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Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres über das Impfstoff-Geschäft der Pharmakonzerne, eine gerechte Verteilung und ausstehende Zahlungen.

Wir kennen das Coronavirus in Österreich seit einem guten halben Jahr. Was ist für Sie heute eigentlich problematischer: die gesundheitliche oder die wirtschaftliche Krise?

Thomas Szekeres: Das hängt zusammen, man kann die eine Krise nicht von der anderen trennen. Wenn wir zum Beispiel nach Italien oder Spanien schauen – also dorthin, wo die gesundheitliche Situation dramatisch war –, sehen wir, dass es dort auch die Wirtschaft am härtesten getroffen hat. Dass bei uns sehr früh reagiert wurde und wir deshalb überschaubare Covid-Zahlen hatten, hatte natürlich auch einen Einfluss auf die Wirtschaft.

Praktisch alle großen Pharmakonzerne arbeiten derzeit an einem Corona-Impfstoff. Es heißt immer, in der Pharmaindustrie gehe es um richtig viel Geld. Wer wird da am Ende das große Geschäft machen?

Natürlich geht es da um viel Geld. Man muss aber bedenken, dass die Entwicklung eines solchen Impfstoffes auch sehr teuer ist. Die Impfstoffentwicklung erfordert enorme Ressourcen, die Pharmakonzerne gehen auch finanziell ein enormes Risiko ein. Ich glaube nicht, dass hier viele ein großes Geschäft machen werden. Da geht es eher ums Prestige als um das große Geld.

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