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Wintersport Tennis

"Winter is coming“, tönt es jetzt wieder einmal allerorts, als würde gleich ein besonders finsteres Zeitalter anbrechen.

Wobei: Eine ganz verkehrte Prognose ist es – objektiv betrachtet – auch wieder nicht, so mitten im Herbst. Und doch stimmt sie düster, zumal es ein Coronawinter wird mit ganz neuen Vorzeichen.

Nicht, dass wir nicht darauf vorbereitet wären. Dass es mit dem Après-Ski nichts werden wird, darauf hat uns der Kanzler schon eingeschworen. Wie das mit dem Wintersport läuft, ist auch so eine Sache, die heuer nicht allein vom Wettergott abhängt. Vielleicht lassen ja viele die Ski, die Stiefel und die Eislaufschuhe im Keller und greifen stattdessen dick vermummt zum Tennisschläger.

So wie dies die Finalisten bei den French Open in Paris am liebsten vorexerziert hätten, wo ihnen der Wind um die Ohren pfiff, die Finger klamm und die Oberschenkel kalt waren.

Tennis als neuer Wintersport im Freien, mit Pudelhaube und Ohrenschützern, in Daunenjacke und Handschuhen: Wo, wenn nicht in Paris, der Modehauptstadt, sollte das zum letzten Schrei ausgerufen werden? Das Stadion in Roland Garros als Laufsteg für die neue Winterkollektion und Rafael Nadal und Novak Djoković, die über Stunden und im Härtefall auch in fünf Sätzen am Center-Court ihr Outfit zu Markte tragen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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