ÖVP

Wien will mehr Türkis, aber auch mehr Blümel?

 Gernot Blümel
Gernot BlümelREUTERS
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Das Ergebnis ist gut – aber nicht so gut, wie zu erwarten gewesen wäre. Bundeskanzler Sebastian Kurz zieht offenbar mehr als der Wiener Spitzenkandidat, Gernot Blümel.

Natürlich war Sebastian Kurz dabei. Als die ersten Prognosen veröffentlicht wurden, saß der Kanzler und ÖVP-Chef neben Gernot Blümel. Die beiden sahen sich in der Lichtenfelsgasse, wo die Wiener Landespartei und die Bundes-ÖVP ihren Sitz haben, die Ergebnisse der Wien-Wahl zusammen an. Es war ja auch ein gemeinsamer Wahlkampf: er, Blümel, offiziell als Spitzenkandidat in der ersten Reihe. Aber irgendwie dann doch im Schatten von Kurz.

Wie sie reagierten, ist nicht überliefert. Die Wahlparty fiel auch bei der ÖVP aus. Zunächst konnte man nur Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner und Ex-Moderator Peter L. Eppinger im Livestream beim fistbumpen beobachten. Erst als die ersten offiziellen Hochrechnungen knappe 19 Prozent (und ein Plus von mehr als neun Prozentpunkten) prognostizierten, schaute Blümel für eine Minute vorbei: „Das ist eine Sensation!“ Später führte er im ORF aus: „Ich kann es gar nicht glauben.“ Man stehe „für Koalitionsverhandlungen“ bereit. Und auch Kurz sagte, er sei „sehr, sehr glücklich, und auch extrem positiv überrascht“. Man habe das Ergebnis verdoppeln können, dabei habe er sich nur „15 Prozent und vielleicht ein bisschen mehr erwartet“.

Man muss die Aussagen geraderücken und daran erinnern: Wir vergleichen hier die ÖVP in ihrem bundesweiten Hoch mit der alten, schwarzen Wiener Partei. Beim vorherigen Urnengang war Manfred Juraczka Spitzenkandidat in der Stadt, Reinhold Mitterlehner Bundesparteichef. Am 11. Oktober 2015 erreichte die ÖVP in Wien nicht einmal zehn Prozent – ihr historisch schlechtestes Ergebnis.

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