Die Hoffnungen auf einen Einzug in den Gemeinderat erfüllten sich für den früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nicht. Damit geht eine politische Karriere zu Ende. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft könnten noch ein unangenehmes Nachspiel bringen.
Das war es wohl für Heinz-Christian Strache. Mehr als ein Jahr nach seinem Rückzug aus allen politischen Ämtern mit anschließender Rückkehr auf die politische Bühne haben die Wähler ein Machtwort gesprochen: Der Versuch, über den Wiener Gemeinderat wieder Fuß zu fassen, ist gescheitert. Maximal als Bezirksrat (450 Euro pro Monat Entschädigung, 1300 für den Klubchef) könnte er noch weiter machen. Den peinlichen Auftritt auf Ibiza, der die türkis-blaue Koalition sprengte und seine Karriere in der FPÖ abrupt beendete, hätten seine Fans vielleicht noch verziehen. Aber die Spesenaffäre, die Enthüllung, dass der selbsternannte Vertreter des kleinen Mannes jahrelang fürstlich auf Kosten der Partei gelebt hat und bei den Abrechnungen möglicherweise betrogen hat (es gilt die Unschuldsvermutung) – das war wohl zu viel.
Die Parallelen mit seinem einstigen Vorbild Jörg Haider drängen sich auf: Beide waren jahrelang unumstrittene Identifikationsfiguren der Freiheitlichen, beide lebten in großem Stil auf Parteikosten, mit beiden hatten sich danach die Gerichte intensiv zu beschäftigen und beide hinterließen ihre Partei in Trümmern: Haider nach Knittelfeld und der Abspaltung des BZÖ, Strache nach Ibiza. Damit hat es sich mit den Gemeinsamkeiten aber auch schon. Denn während Jörg Haider eine charismatische Figur war, vielschichtig in seinem politischen Wirken und stets für eine Überraschung gut, wirkte Strache eher eindimensional. Eigentlich stand nur ein Thema auf seiner politischen Agenda, während seiner gesamten Obmannschaft in der Freiheitlichen Partei setzte er gekonnt auf die Ausländer-Karte. Das sollte reichen, um die bei der Wahl 2002 abgestürzten Freiheitlichen wieder zu alter Stärke wie in den Zeiten vor der ersten Freiheitlichen Regierungsbeteiligung zu führen.