Leitartikel

Rechts, rechter, rechtspopulistisch? Die drei Optionen in der FPÖ

NATIONALRAT: KICKL/HOFER
NATIONALRAT: KICKL/HOFERAPA/ROBERT JAEGER
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Ob Freude oder Frust über die Lage der FPÖ – es wird wohl nicht lang halten. Die Kernthemen bleiben, die Partei auch. Die Frage ist nur: In welcher Form?

Seit der Nationalratswahl 2019 findet bei der FPÖ am Wahlabend etwas höchst Ungewöhnliches statt: Selbstkritik. Im Vorjahr, bei der Wahlparty in der Prateralm, sagten es Funktionäre noch persönlich in die Kamera: „Wir sind schuld.“ Jetzt, nach der Wien-Wahl, schreibt es Klubchef Herbert Kickl auf Facebook: „Nicht andere Parteien haben uns diesmal besiegt. Die FPÖ selbst hat dieses Geschäft für unsere Gegner erledigt.“ Und man muss hinzufügen (auch diese Worte sind eher ungewöhnlich an dieser Stelle): Kickl hat recht.

Dabei wäre es für die Freiheitlichen so einfach gewesen, gemütlich in die Opferrolle zu schlüpfen und die Schuld bei anderen zu suchen. Bei Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, zum Beispiel, der zumindest ein paar Prozentpunkte erhielt. Bei der Pandemie, die der regierenden SPÖ in die Hände spielt. Oder den Türkisen, die im Wahlkampf mehr an die Blauen als an die alten Schwarzen erinnerten.

Aber das Ergebnis war sogar für alle Realisten und Pessimisten in der FPÖ schwer verdaubar: nicht einmal acht Prozent, wahrscheinlich nicht einmal Platz vier. Die Partei, die jahrelang einen schicken Nebenwohnsitz in Weidling finanzieren konnte, befindet sich im Keller.

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