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Das Rennen um Kristall unter anderen Vorzeichen

ALPINE SKIING - OESV, training
ALPINE SKIING - OESV, trainingGEPA pictures/ Jasmin Walter
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Alles ist anders in dieser Saison, nicht nur bei der Durchführung wegen Corona. Auch die Titelverteidiger heißen nicht Marcel Hirscher und Mikaela Shiffrin. Die wichtigsten Punkte vor dem Auftakt in Sölden am Wochenende.

Die Gejagten

Im Gesamtweltcup sind im Frühjahr die Siegesserien von Marcel Hirscher (acht Kugeln) und Mikaela Shiffrin (drei) zu Ende gegangen. Während der ÖSV-Star seine Karriere beendete, legte die US-Amerikanerin nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters eine Wettkampfpause ein und wurde in weiterer Folge vom Corona-Abbruch ausgebremst. Offiziell sind die großen Gejagten Aleksander Aamodt Kilde und Federica Brignone.

Den Norweger Kilde erwartet im Wettbewerb um die große Kristallkugel auch heuer ein harter Kampf mit Landsmann Henrik Kristoffersen (RTL- und Slalom-Titelverteidiger) sowie dem französischen Allrounder Alexis Pinturault (Kombination). Den Thron in den Speeddisziplinen behaupten die Schweizer Beat Feuz (Abfahrt) und Mauro Caviezel (Super-G).

Brignone führte mit der großen Kugel und den kleinen in Riesentorlauf und Kombination das starke italienische Damen-Team an. In Abfahrt und Super-G ist die Schweizerin Corinne Suter die Fahrerin, die es zu schlagen gilt.

Die ÖSV-Chancen

Das Herren-Team hat mit Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr zwei Speed-Asse im Ärmel, die Technik-Hoffnungen ruhen allen voran auf Marco Schwarz, der nach seiner kurzen Comeback-Saison (Kreuzbandriss) und kompletter Sommervorbereitung angreift. Das RTL-Team will nach einer Saison ohne Podestplatz unter der neuen Führung von Hirschers Erfolgscoach Mike Pircher durchstarten. Sölden wird die erste wichtige Standortbestimmung liefern.

Auch bei den ÖSV-Damen ist der Riesentorlauf die Achillesferse (letzter Sieg: Eva-Maria Brem im März 2016). Im Slalom zeigten im Vorjahr Katharina Liensberger und Katharina Truppe auf. Das Speedteam baut neben Nicole Schmidhofer und Stephanie Venier insbesondere auf Franziska Gritsch, 23, und Nina Ortlieb, 24, die in den Nationalkader aufstiegen.

Der Kalender

Nach Sölden folgt heuer ein Parallelbewerb in Lech/Zürs (13./14. November). Die Rennen in Nordamerika wurden gestrichen, für die Herren geht es mit Riesentorläufen in Val-d'Isère (5./6. Dezember) weiter, für die Damen mit Slaloms in Levi (21./22. November). Während in Sölden und Lech keine Fans erlaubt sind, hofft ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel für Kitzbühel und Schladming im Jänner 2021 noch auf Zuschauer.

Der Weltverband FIS

Die Präsidentenwahl hat die FIS auf Juni 2021 verschoben, der Kampf um die Nachfolge von Gian Franco Kasper forderte aber bereits ein Opfer: Kandidatin Sarah Lewis (GBR) musste wegen des „veränderten Rollenverständnisses“ nach 20 Jahren als Generalsekretärin gehen. Der FIS-Vorstand wird somit zum Männerverein, denn zur Wahl stehen noch der Präsident des Schweizer Verbandes, Urs Lehmann, der schwedisch-britische Milliardär Johan Eliasch sowie der Schwede Mats Arjes. (swi)

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