Was jetzt stimme und was nicht, darüber waren sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Moderator Armin Wolf nicht einig. Stellenweise wurde es laut.
Wenn vor einem Gast der „ZiB 2“ ein Zettel liegt, dann will man als Zuschauer natürlich wissen, was darauf steht. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hatte einen solchen Zettel ins Studio mitgebracht, am Schluss steckte er ihn wieder in seine linke Sakkoinnentasche. Sobotka steht als Vorsitzender des „Ibiza“-Untersuchungsausschusses schwer unter Beschuss. Opposition und selbst Koalitionspartner wollen, dass er den Vorsitz zumindest zeitweise abgibt und werfen ihm Befangenheit vor. Um genau diese Frage ging es in der Sendung – und auf dem Zettel.
Mit Moderator Armin Wolf war der stets lächelnde Nationalratspräsident nie einig. „Das stimmt doch gar nicht“, sagte Wolf einmal. „Da irren Sie sich'“, konterte Sobotka. „Da irre ich mich nicht“, wandte wiederum Wolf ein. Es ging um die Frage, ob Sobotka Vorsitzender sein muss oder nicht. Das Gesetz sehe es so vor, argumentierte der Nationalratspräsident. Beim BVT-Untersuchungsausschuss habe er den Vorsitz von sich aus zurückgelegt, hielt Wolf dagegen. Damals sei es es um einen Zeitraum gegangen, in dem er Innenminister gewesen sei, erklärte Sobotka. Diesmal nicht. Dann kam der Zettel zum Einsatz: „Darf ich Ihnen vielleicht vorlesen: Was ist der Untersuchungsgegenstand?“ fragte Sobotka. Und welche Personen betrifft er? Freilich eine rhetorische Frage.