Staatsoper

Don Pasquale mit Toupet: Opernspaß auf hohem Niveau

Gelungener Einstand als neues Ensemblemitglied: Slávka Zámečníková als Norina, hier mit Nicola Alaimo als Don Pasquale.
Gelungener Einstand als neues Ensemblemitglied: Slávka Zámečníková als Norina, hier mit Nicola Alaimo als Don Pasquale. (c) Michael Poehn
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Mehr als solides Repertoire bei Donizettis „Don Pasquale“ in der Wiener Staatsoper.

Turteltäubchen Norina und Ernesto zwischen rosa Leuchtpalmen und mit Zebrafell bezogenen Möbeln, Malatesta als Mischung aus Heiler und Masseur, Don Pasquale als Toupet tragender Tölpel: In Irina Brooks Inszenierung der Donizetti-Oper aus der Direktionszeit von Dominique Meyer läuft die komödiantische Geschichte rund um einen heiratswilligen Alten in teils schriller, aber nie aufdringlicher Atmosphäre ab. In der 32. Vorstellung dieser Inszenierung stellte sich Nicola Alaimo als Don Pasquale vor, nachdem Erwin Schrott sein Debüt in dieser Rolle verschoben hatte. Alaimo, der die Partie schon an der Scala gesungen hat und sie mit großer Stimmfülle ausstattete, changierte gekonnt zwischen eitlem Einfaltspinsel und immer wütenderem Geprellten. Wenn er sich mit einem wenig selbstbewussten „Io“ als Herr im Haus bezeichnete, schwangen Zweifel und Verzweiflung gleichermaßen mit. Er konnte einem leidtun, wenn er sich anfangs vor lauter Aufregung und Glück Luft zufächelte, als Malatesta ihm eine perfekte Frau versprach – und diese sich sofort nach der Heirat als Furie entpuppte.

Überzeugend: Slávka Zámečníková

Slávka Zámečníková gab als Norina ihren höchst gelungenen Einstand an der Staatsoper, wo sie in dieser Saison auch Musetta, Gretel und Frasquita sowie Poppea singen wird. Ihr Sopran ist von bemerkenswerter Klarheit und Reinheit, schon im „Quel guardo il cavaliere“ stellte sie sich neckisch, für sich einnehmend und mit mühelosen Höhen vor, auch später gefiel sie mit herrlichen Koloraturkaskaden und Spitzentönen. Diese Norina ist attraktiv und gewieft zugleich, sie wird Malatesta zur idealen Komplizin.

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