Archivbild. Warum der Bundesheer-Angehörige anfing, für die Russen zu spionieren, liegt im Dunkeln.
Österreich-Russland

War der Oberst, der für Putin spionierte, gefährlicher als bisher angenommen?

Der österreichische Bundesheer-Angehörige im Dienst Russlands dürfte eine wertvolle Quelle für den Militärgeheimdienst GRU gewesen sein - und der Nato durch die Weitergabe von Informationen über Afghanistan massiv geschadet haben.

Für den Bundesheer-Oberst, der mehr als ein Vierteljahrhundert den russischen Militärgeheimdienst mit Informationen versorgte, ging der Spionagefall glimpflich aus. Der 71-Jährige genießt seinen Ruhestand auf freiem Fuß. Auf die dreijährige Gefängnisstrafe rechnete ihm das Salzburger Gericht im Juni nicht nur die eineinhalb Jahre Untersuchungshaft an, sondern ließ ihn sogleich bedingt frei. Darauf ist sein Anwalt, Michael Hofer, bis heute stolz.

Weniger erfreut ist er über einen Artikel, den das slowakische Magazin „Denník N“ dieser Tage unter Berufung auf Unterlagen aus dem Salzburger Prozess veröffentlicht hat. Denn daraus geht hervor, dass der ehemalige österreichische Bundesheer-Offizier für Russland eine wertvollere Quelle war als bisher angenommen.

Geheime Verschluss-Akte

Sein Anwalt will sich dazu nicht äußern. Es handle sich um einen Verschlussakt und deshalb halte er sich an den Maulkorberlass, erklärt Hofer gegenüber der „Presse“. Im Prozess ging es um den Verrat von Staatsgeheimnissen, die Öffentlichkeit war deshalb ausgeschlossen. Umso „verärgerter“ ist Hofer, dass nun ausgerechnet in einer slowakischen Zeitschrift Details zu lesen waren. Die Staatsanwaltschaft suche bereits nach der undichten Stelle.

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