Für den Landtagswahlkampf 2021 in Oberösterreich gebe es eine kräftige Finanzspitze von einem anonymen Unternehmer, erklärte Heinz-Christian Strache.
Die Partei des einstigen FPÖ-Chefs und Vizekanzlers Heinz-Christian Strache, das „Team HC Strache“, bereitet ihr Antreten bei der Landtagswahl in Oberösterreich vor. Strache skizzierte am Donnerstag in einer Pressekonferenz den Fahrplan dafür. Der Kredit eines oberösterreichischen Unternehmers, der ihm Unterstützung angeboten habe, werde "auf alle Fälle über eine Million Euro" ausmachen, verriet er.
"Diese Kreditzusage gibt es", zeigte sich Strache erfreut. Den Namen, so fügte er hinzu, wolle er jedoch nicht nennen. In Oberösterreich werde man jedenfalls rechtzeitig mit den Vorbereitungen für die im Herbst kommenden Jahres anstehende Wahl beginnen, kündigte Strache an. Bis Ende des Jahres solle dort die "finanzielle und strukturelle" Basis geschaffen werden. Anfang 2021 plant das Team dann unter anderem einen Neujahrsempfang. "Der Weg geht weiter", prophezeite Strache, der in Oberösterreich aber nicht selbst antreten will.
Will keine FPÖ-Politiker abwerben
Jeder, der in Oberösterreich bei der "Bürgerbewegung" dabei sein wolle, sei willkommen, betonte er. Aktiv werde man aber nicht auf FPÖ-Landtagsabgeordnete zugehen und sie zum Übertritt bewegen, erklärte Strache. In Wien war es ihm vor der dortigen Wahl gelungen, insgesamt vier Mandatare für sich zu gewinnen. Damit gab es im Gemeinderat zuletzt eine Fraktion der - zunächst als "Allianz für Österreich" firmierenden - Partei.
Außerdem sollen nun österreichweite Strukturen für das Team Strache aufgebaut werden, kündigte der Ex-FPÖ-Chef an. Ähnlich wie in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und eben Oberösterreich sei die Gründung weiterer Landesgruppen geplant. Vom schlechten Ergebnis bei der Wien-Wahl lässt er sich davon nicht abhalten, wie er beteuerte: "Sie wissen, Rom wurde auch nicht an einem Tag errichtet und erbaut."
„Mitte-Rechts“-Medium geplant
Das Abschneiden in Wien sei weniger erfolgreich gewesen als erwartet, aber zumindest ein "Fundament" für die weitere Arbeit. "Natürlich ist man nicht in einer Jubelstimmung." Das Team Strache kam bei der Wien-Wahl auf einen Stimmanteil von 3,27 Prozent. Die Fünfprozenthürde wurde damit klar verfehlt. Strache hatte als Wahlziel ein zweistelliges Ergebnis genannt. Die Partei konnte laut ihrem Parteichef „zumindest 17“ Bezirksratsposten erringen.
Strache selbst will jedoch in keine Bezirksvertretung einziehen, wie er bekräftigte. Dies sollen nun Mitstreiter tun, die sich im Wahlkampf für ihn eingesetzt hätten. Strache bleibt "ehrenamtlich" Parteichef. Auch ein Onlinemedium wolle er gründen, erklärte er, das „Mitte-Rechts“ positioniert werden solle. Spätestens Anfang nächsten Jahres solle hier etwas "aufgesetzt" werden. Weitere Details nannte er noch nicht.
Kein Kommentar von Haimbuchner
Strache wurde am Donnerstag auch gefragt, ob er in Wien hauptgemeldet bleiben wird. Die Debatte darum, ob er in der Bundeshauptstadt oder in Klosterneuburg seinen Lebensmittelpunkt hat, prägte den abgelaufenen Wahlkampf. Strache bekräftigte, in Wien seinen Wohnsitz behalten zu wollen: "Das ist mein Plan, ich habe nicht vor, das zu ändern."
In der oberösterreichischen FPÖ hielt man sich ob der Ankündigung Straches und möglicher Konkurrenz bei der Landtagswahl 2021 vornehm zurück: "Ich nehme mir die Freiheit, nicht jede Sprechblase zu kommentieren", ließ Landesparteichef Manfred Haimbuchner wissen.
(APA)