Das Unternehmen Bierpartei bestreitet der Spitzenkandidat bisher allein. In Zukunft wird er aber Unterstützung brauchen.
„Make Wien dicht again“, lautete einer seiner Slogans, ein Bierbrunnen sowie ein „bedingungsloses Grundfassl“ zählten zu seinen politischen Forderungen, eine Bierrallye durch alle 23 Bezirke und ein Bierwandertag entlang seiner 13 Plakatständer auf der Mariahilfer Straße waren zwei der beliebtesten Wahlkampfveranstaltungen: Dominik Wlazny alias Marco Pogo versuchte die Wiener Wählerschaft in den vergangenen Wochen teils satirisch, in kulturpolitischen Fragen durchaus ernsthaft, von sich und seiner Bierpartei zu überzeugen.
Das konnte er vor allem im Internet: Trotz Zehntausender Euro an Ausgaben für Onlinewerbung hängte Pogo die etablierten Parteien in den Rankings der Social-Media-Interaktionen deutlich ab. Das allein hätte ihm schon genügend Aufmerksamkeit für die Vermarktung seiner Band Turbobier und des gleichnamigen Getränks gebracht. Damit begnügen wollte sich der studierte Mediziner aber nicht. Der Einzug in den Wiener Gemeinderat, lautete sein Ziel. Seine vorrangige Motivation: „Für die b'soffenen G'schichten muss ein Profi ran“, wie er in der „Presse“ sagte. Und: „Ich hoffe inständig für meine Stadt, dass nach der Wahl Bier im Wiener Gemeinderat sitzt. Und nicht THC.“